Nach Prügel-Skandal Kevin Großkreutz: VfB Stuttgart trennt sich vom Weltmeister

Köln/Stuttgart - Eine Schlägerei und die weitreichenden Folgen: VfB Stuttgart hat das Ende der Zusammenarbeit mit Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz nach dessen nächtlichem Ausflug bestätigt. Die Vorgänge konnten „aus Sicht des VfB Stuttgart nicht folgenlos bleiben“, sagte Sportvorstand Jan Schindelmeiser am Freitag. „Gerade die Spieler der ersten Mannschaft haben eine besondere Vorbildfunktion für den Verein im Allgemeinen und unsere Jugendspieler im Besonderen.“ Großkreutz wisse, dass er „großen Mist gebaut hat“.
Am Donnerstag musste der 28-Jährige bei der Vereinsführung des Zweitligisten zum Rapport. Der Vorfall sei nichts, „bei dem wir morgen zur Tagesordnung übergehen können“, sagte Präsident Wolfgang Dietrich. „Wir wollen uns die Entscheidung nicht leicht machen, aber auch möglichst zeitnah diese Entscheidung treffen“, fügte er an.
Der Verteidiger war in der Nacht auf Dienstag in Stuttgart im Anschluss an eine Oberstufen-Party in eine Schlägerei verwickelt gewesen. Der frühere Nationalspieler erlitt dabei Kopfverletzungen und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Vor gut einem Jahr war Großkreutz von Galatasaray Istanbul zu den Schwaben gewechselt, konnte den Abstieg des Traditionsvereins aus der Bundesliga nicht verhindern. Insgesamt 26 Spiele absolvierte der Ex-BVB-Spieler für Stuttgart.
Nicht der erste Fehltritt des Weltmeisters
In der Vergangenheit hat Großkreutz mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt. Im Frühjahr 2014, kurz vor der Abreise zur Weltmeisterschaft in Brasilien, war er in kürzester Zeit gleich zwei Mal unrühmlich aufgefallen. Am 4. Mai 2014 hatte der Verteidiger in der Kölner City einen Döner Richtung Fans des 1. FC Köln geworfen.
Nur zwei Wochen später, nach der 0:2-Niederlage im Pokalfinale gegen Bayern München, pinkelte er in eine Hotellobby. Der BVB verdonnerte ihn daraufhin zu einer Geldstrafe von 60.000 Euro. (mbr)