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Bundesliga-Relegation Kaum noch Hoffnung: VfL taumelt Richtung Abstieg

Der VfL Bochum schien in dieser Saison schon gerettet. Jetzt steht der Club kurz vor dem Abstieg. Der Sportchef sagt, was ihm trotz des 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf noch Hoffnung macht.

Von Thomas Eßer, dpa Aktualisiert: 24.05.2024, 12:05
Der VfL Bochum steht vor dem Abstieg.
Der VfL Bochum steht vor dem Abstieg. David Inderlied/dpa

Bochum - Am Rande des Fußball-Abgrunds blieben dem VfL Bochum fast nur noch Durchhalteparolen. „Es hört sich jetzt ein bisschen albern an, aber wenn Düsseldorf hier drei Tore machen kann, wieso sollten wir das nicht schaffen“, sagte VfL-Toptorschütze Kevin Stöger nach dem desaströsen 0:3 im Relegationshinspiel gegen Fortuna Düsseldorf. „Wir werden nicht aufgeben. Wir haben trotzdem den Glauben an uns.“ Doch gibt es wirklich noch Hoffnung, den siebten Bundesliga-Abstieg der Vereinshistorie zu verhindern? Was spricht noch für den VfL?

„Mir gibt Hoffnung, dass wir es auch vor zwei, drei Wochen geschafft haben, in einer Halbzeit drei Tore zu erzielen“, sagte Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian mit Blick auf den 4:3-Sieg beim 1. FC Union Berlin am 32. Spieltag. „Mir gibt Hoffnung, dass Fortuna auch hier heute drei Tore geschossen hat, dass es im Fußball also möglich ist, das zu schaffen. Daran werden wir uns versuchen, hochzuziehen.“

„Brutaler Tag für uns alle“

Realistisch betrachtet sind die Nichtabstiegschancen wohl verschwindend gering. Bochum ist die schwächste Auswärtsmannschaft der Bundesliga. Der VfL befindet sich komplett im Formtief, kassierte in den vergangenen drei Partien zwölf Gegentore und traf selbst nur einmal. Zudem misst sich der Revierclub mit einem defensiv stabilen, konterstarken und extrem selbstbewussten Gegner. Düsseldorf will unbedingt zurück in die Bundesliga und ließ das den VfL vor den Augen von Bochums mitfieberndem Edelfan und Bayern-Star Leon Goretzka deutlich spüren. Der Zweitligist hätte sogar noch höher gewinnen können.

„Das ist ein brutaler Tag für uns alle“, sagte Sportchef Fabian mit fast völlig versteinerter Miene zur Gefühlslage beim VfL. Der 36-Jährige weiß, dass auch die Kritik an seiner Arbeit und seinen Entscheidungen immer weiter zunimmt. „Es ist meine Gesamtverantwortung für den Bereich. Dem muss ich mich stellen. Das ist so“, sagte er.

Bochum schien schon gerettet

Der frühere VfL-Profi und die anderen Sportlich-Verantwortlichen müssen sich fragen lassen, wie eine eigentlich stabile Saison noch eine solche Wende nehmen konnte. Nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Bayern am 22. Spieltag hatte Bochum neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Dann ging's bergab. Auch der Trainerwechsel von Thomas Letsch zu Heiko Butscher brachte nicht den gewünschten Effekt. Tatsächlich wirkt Bochum aktuell so instabil wie zuvor noch gar nicht in dieser Saison.

Zusätzlich zu den schwachen Auftritten auf dem Platz sorgt die Ausbootung von Stammkeeper Manuel Riemann für Unruhe. Der emotionale 35-Jährige und die Sportliche Leitung waren vor der Relegation nicht auf einen Nenner gekommen. Riemann wurde für die Entscheidungsspiele ausgeschlossen. Aus Sicht von Fabian eine alternativlose Entscheidung. „Nach so einem Spiel hast du natürlich wenig Argumente, aber das ändert an der Personalie Riemann nullkommanull“, sagte er.

Für das zweite Aufeinandertreffen an diesem Montag (20.30 Uhr Sat.1 und Sky) appellierte er auch an die Ehre der Spieler. In Düsseldorf müsse man sich „mit aller Macht, mit aller Ehre, die dieses Wappen mit sich bringt, präsentieren und versuchen, das Ding noch in unsere Richtung zu lenken.“

Fortuna redet Bochum stark

Mögliche Gedanken daran, dass sich die Rheinländer nach dem klaren Hinspielsieg schon in Sicherheit wiegen und den VfL unterschätzen, versuchten die Fortunen, auffällig deutlich zu unterbinden. Der Eindruck, dass man schon mit der ersten Liga plane, sollte auf keinen Fall entstehen.

„Ich glaube nicht, dass Bochum jetzt sagt, „Wir geben auf, wir sind schon abgestiegen““, sagte Torschütze Yannik Engelhardt. „Deswegen müssen wir dagegenhalten am Montag.“ Torwart Florian Kastenmeier erklärte: „Wir haben oft genug erlebt im Fußball, dass ein 3:0 gedreht wird.“