Fußball FIFA-Funktionärin Steinhaus fordert mehr Gleichberechtigung
Schiedsrichterinnen im Männer-Fußball sind keine Seltenheit mehr. Dennoch geht da noch mehr, findet Bibiana Steinhaus-Webb.
Zürich - Die frühere Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb setzt sich für eine leistungsbezogene Nominierung und einen höheren Anteil von weiblichen Unparteiischen ein. „Es geht uns darum, die besten Spieloffiziellen auszuwählen. Das ist keine Frage des Geschlechts, der Konföderation oder des Alters. Wir bemühen uns einfach nur um die Besten“, sagte die 45-Jährige in einem Interview der FIFA.
Beim Weltverband ist Steinhaus-Webb seit Kurzem Leiterin der Frauenabteilung der FIFA-Schiedsrichtersubdivision. Einen Wandel hin zur Geschlechtsunabhängigkeit sieht sie bereits. „Zu Beginn meiner Karriere als Unparteiische war eine Schiedsrichterin im Männerfußball für die meisten Zuschauer etwas Außergewöhnliches. Das ist heute nicht mehr der Fall“, sagte die Niedersächsin.
Werbung für den Nachwuchs
Bei den Olympischen Spielen in Paris hätten Frauen im Wettbewerb der Männer gepfiffen, Männer hätten Spiele der Frauen geleitet. „So haben wir bei den letzten Turnieren beispielsweise Stéphanie Frappart und Tori Penso bei den Topspielen im Männerfußball gesehen“, sagte Steinhaus-Webb. Die Erwartungen an Unparteiische würden von Turnier zu Turnier steigen.
Allerdings scheint es ein Nachwuchsproblem zu geben. „Wir würden gern mehr Mädchen und Frauen in unserer Rolle als Spieloffizielle sehen“, sagte Steinhaus-Webb und wirbt: „Die nötigen Fertigkeiten von Spieloffiziellen gehen heutzutage über die Kenntnisse der Spielregeln hinaus.“ Es gebe eine ganze Reihe von Fähigkeiten und Lebenskompetenzen.