Sachsenpokal Erzgebirge Aue gegen FSV Zwickau: Verletzte und Spielunterbrechung durch Pyrotechnik

Aue - Das Hass-Derby zwischen den Rivalen FC Erzgebirge Aue und den FSV Zwickau ist von Fanausschreitungen der Westsachsen und mehreren Spielunterbrechungen überschattet worden. Dennoch setzte sich der Fußball-Drittligist und Zweitliga-Aufsteiger mit 1:0 (0:0) durch und holte zum vierten Mal den Sachsenpokal.
Vor 7560 Zuschauern gelang Mario Kvesic (60.) der entscheidende Treffer für die Erzgebirger. Da der FCE am vergangenen Wochenende den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machte, sind die Zwickauer trotz der Finalniederlage für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert.
Beide Mannschaften veränderten ihre Startaufstellung im Vergleich zum vorherigen Ligaspiel auf mehreren Positionen. Für Zwickau stand Nachwuchstorwart Maximilian Rosenkranz im Tor, Kapitän Toni Wachsmuth saß nur auf der Bank. Aue-Coach Pavel Dotchev schickte eine B-Elf auf den Platz. Torwart Nummer drei, Mario Seidel, hütete den Kasten, dazu gab Nils Miatke nach über einem Jahr Verletzungspause sein Comeback in der Startelf.
Entsprechend fahrig waren die Auer zunächst auch im Spielaufbau. Max Wegner (21.) schloss einen schönen Konter ab, brachte aber zu wenig Druck hinter den Ball. Ansonsten war Viertligist Zwickau in einer bisweilen hitzigen Partie die bessere Mannschaft. Patrick Grandner (19.) vergab eine Kopfballchance, Stürmer Marc-Philipp Zimmermann (20.) erzielte ein Tor - allerdings aus einer Abseitsstellung heraus.
Kvesić mit dem Tor des Abends
Auch in der zweiten Halbzeit kamen die Zwickauer besser ins Spiel Nach einer schwachen Abwehr von Seidel, kam Grandner (57.) zum Schuss, Nachwuchsmann Ömer Yildirim konnte für Aue kurz vor der Linie klären. Nach einer schönen Ablage von Wegner hatte Kvesic zu viel Platz im Strafraum und schloss platziert ab.
Zwickau brauchte eine Weile, um die Auer Führung zu verdauen. Nach einem tollen Pass von Patrick Grandner hatte der eingewechselte Davy Frick (75.) eine dicke Möglichkeit, schoss aber knapp daneben.
Die beiden Fanlager provozierten sich ansonsten mit Schmähgesängen gegenseitig. Zwickauer Fans klauten vor dem Anpfiff eine Auer Fahne und zündeten mehrfach massiv Pyrotechnik, so dass die Partie später angepfiffen wurde.
Zur Halbzeitpause steckte der Zwickauer Anhang dann ein Toilettenhaus in Brand. In der Schlussphase versuchten einige Zwickauer und Auer Fans den Platz zu stürmen, Ordner und Polizei hatte die Lage aber im Griff. Zudem warfen Zwickauer Fans Bengalos in den Auer Block, von wo aus sie zurück geschmissen wurden.
Polizei kann Ausschreitungen nicht verhindern
Schiedsrichter Lars Albert hatte die Partie mehrmals unterbrochen und dann mit viel Fingerspitzengefühl nach einem Gespräch mit den Trainern ohne Nachspielzeit abgepfiffen. Die Polizei war bei dem erwarteten Risikospiel mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Nach dem Spiel entschuldigte sich der Geschäftsführer des FSV Zwickau. Er hatte mitbekommen, dass es wohl auch Verletzte gegeben hat. „Ich habe beim Abmarsch zwei Krankenwagen mit Verletzten gesehen“, sagte Schauer.
„Ich möchte mich im Namen des Vorstandes und des Aufsichtsrates in aller Form beim FC Erzgebirge Aue entschuldigen, für das Verhalten einiger weniger Mitgereister. Ich glaube nicht, dass wir morgen zur Tagesordnung übergehen. Wir werden uns Material besorgen über diesen Abend und in aller Form aufarbeiten. Den Verletzen wünsche ich gute Besserung“, betonte der Vereinsverantwortliche.
Statistik
FC Erzgebirge Aue - FSV Zwickau 1:0 (0:0)
FC Erzgebirge Aue: Seidel - Yildirim, Susac, Breitkreuz (46. Riedel), Miatke - Könnecke, Samson - Handle (69. Soukou), Adler (79. Kluft) - Wegner, Kvesic.
FSV Zwickau: Rosenkranz - P.Göbel, Mai, Paul, Morozow (46. Wachsmuth) - Genausch (55. Nietfeld), Keller, Schlicht, Grandner - Schröter (70. Frick), Zimmermann
Zuschauer: 7500
Tor: 1:0 Mario Kvesić (61.)