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Dynamo-Kapitän sendet Signale Dynamo Dresden: Kapitän Marco Hartmann ist offen für Rückkehr zum Halleschen FC

17.04.2020, 10:22
Gut sechs Jahre liegen zwischen diesen Fotos: Marco Hartmann als Dynamo- und HFC-Profi 2019 und 2013.
Gut sechs Jahre liegen zwischen diesen Fotos: Marco Hartmann als Dynamo- und HFC-Profi 2019 und 2013. imago/Hetzschold/osnapix

Dresden - Künftig Mathelehrer am Gymnasium oder weiter Profifußballer? Und wenn er noch kickt, dann für welchen Verein? Über seine Zukunft macht sich Dynamos Routinier Marco Hartmann Gedanken. „Aktuell ist es schwer zu planen“, sagte der 32 Jahre alte Fußball-Profi von Dynamo Dresden und ergänzt: „Außerdem habe ich noch zwei Monate Zeit. Bis dahin wird es auch eine Richtung geben und dann kann man sich zusammensetzen.“

Hartmann ist einer von 13 Akteuren, die beim sächsischen Zweitligisten momentan kein Arbeitspapier über den 30. Juni hinaus besitzen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie liegen derzeit alle Gespräche auf Eis. „In dieser Situation jetzt kann kein Verein planen“, äußerte der Mittelfeldspieler Verständnis. „Stand jetzt bin ich ab 1. Juli als arbeitssuchend gemeldet, das habe ich pünktlich gemacht.“

Marco Hartmann bei Dynamo Dresden: Immer wieder Verletzungssorgen

Fast sieben Jahre ist Hartmann bereits in Dresden. Der defensive Mittelfeldspieler ist bei Dynamo eine Institution, hat sowohl den Drittliga-Abstieg 2014 als auch zwei Jahre später die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus miterlebt und war seit 2016 Kapitän. „Wir kennen uns im Verein, man weiß, was man aneinander hat und was zuletzt nicht so gut war. Dann schauen wir, ob wir zusammenfinden“, erklärte er und spielt damit auch auf seine fast schon unheimliche Serie an Verletzungen an.

Immer wieder wurde er dadurch zurückgeworfen, kam daher lediglich auf 134 Pflichtspiele für Dynamo. Im Januar verpasste der ehemalige Kapitän, gerade von Achillesproblemen genesen, Dresdens Wintertrainingslager aufgrund einer aufkommenden Lungenentzündung und kämpfte sich erneut heran. „Ich will gern Fußball spielen und so blöd es sich vielleicht anhört, ich bin seit Januar fit“, erklärte Hartmann.

Zwei weitere Jahre will er noch spielen. Ob in Dresden oder bei einem anderen Verein, ist dabei völlig offen. „Ich höre mir Dinge in alle Richtung an. Jetzt muss man gucken, was es für Möglichkeiten gibt“, erklärte der gebürtige Thüringer und schränkt zugleich ein, nicht für alles offen zu sein. „Irgendwas zu machen, nur um zwei Jahre Fußball zu spielen, das ist nicht Sinn und Zweck.“ Eine Rückkehr zum Halleschen FC, von dem er 2013 zu Dynamo wechselte, schließt Hartmann aber nicht aus - ohne dabei zu wissen, ob überhaupt Interesse seitens des Vereins bestünde.

Marco Hartmann und der HFC: Ein ganz besonderes Verhältnis

Aus seiner Verbundenheit mit Halle, wo der Mittelfeldspieler zunächst in der Jugend und anschließend 117 Mal für die Profis gespielt hat, machte Hartmann nie ein Geheimnis. Als der HFC 2018 in einer schlimmen Finanzkrise steckte, half der Ex-Profi mit einer kreativen Idee. Hartmann verloste ein Abendessen mit sich und sammelte dadurch eine 1800-Euro-Spende für den Verei. „Vergiss nie, wo du herkommst!“, sagte Hartmann über seine Aktion.

Bereits während seiner Zeit beim HFC hatte Hartmann ein Lehramtsstudium für Mathe und Sport absolviert. Einzig das Referendariat fehlt noch, um als Lehrer an einem Gymnasium unterrichten zu können. Sollte es mit dem Fußball nicht weitergehen, wäre das derzeit die wahrscheinlichste Option.

Marco Hartmann wirf Mathe-Lehrer: Nur das Referendariat fehlt noch

Letztlich ist das in der aktuellen Situation aber genauso ungewiss, wie die Fortsetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga. Dennoch glaubt Hartmann, „dass man mit aller Macht versuchen wird, die Saison zu Ende zu spielen. Es bleibt aber die Frage: Sind die Politik und die Gesellschaft dazu bereit, dem Fußball diese Sonderrolle zu geben?“

Der Routinier äußerte Bedenken über mögliche Infektionen und Quarantäne-Regelungen für ganze Mannschaften, weswegen er derzeit wenig Spielraum sehe, „darüber nachzudenken als Mannschaft zu trainieren oder Fußballspiele auszutragen.“ Aktuell mache auch das Kleingruppen-Training noch Spaß. Ob das so bleibt, auch das vermag Hartmann derzeit aber nicht genau zu sagen. (dpa/bbi/mz)