Dynamo Dresden ist schuldenfrei Dynamo Dresden ist schuldenfrei: Michael Kölmel erhält letzte Millionen-Zahlung

Dresden - Die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga hat Dynamo Dresden fest im Blick, und auch finanziell hat der Traditionsverein aus Sachsen die Weichen für die Zukunft gestellt.
„Der 21. März 2016 ist ein historischer Tag für die Sportgemeinschaft, denn Dynamo Dresden ist erstmals seit rund 25 Jahren wieder schuldenfrei“, teilte der Klub über seinen scheidenden Geschäftsführer (Finanzen) Robert Schäfer (39) am Montag mit. Der Drittligist überwies nach eigenen Angaben „die letzte Rate in Höhe von 2,2 Millionen Euro“ an Medienunternehmer Michael Kölmel.
Über fünf Millionen Euro geliehen
„Mein Dank geht an Dr. Kölmel, der sich in den zurückliegenden 15 Jahren immer als zuverlässiger Partner des Vereins erwiesen hat“, sagte Schäfer, der am Dienstag sein Amt als Vorstandsvorsitzender beim abstiegsbedrohten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf antritt.
Der Leipziger Medienunternehmer Kölmel hatte im Jahr 2000 den finanziell angeschlagenen Dresdnern ein Darlehen von nun umgerechnet rund 5,25 Millionen Euro gewährt und den Club damit vor der Insolvenz bewahrt. Nach Informationen der Bild-Zeitung müsste Dynamo 7,395 Millionen Euro inklusive Zinsen aufbringen, um Kölmel auszuzahlen.
1998 gründete der Karlsruher Michael Kölmel die Kinowelt Medien AG. 2001 ging das Unternehmen pleite und hatte 400 Millionen Euro Schulden.
Auch Kölmels Engagement im Profifußball eine Beteiligungsgesellschaft ging nicht gut aus - wie auch für die daran beteiligten Vereine. 2004 verurteilte das Landgericht München Kölmel wegen Untreue und Insolvenzverschleppung zu einer Bewährungsstrafe und 126.000 Euro Geldstrafe.
In der Zwischenzeit hatte er jedoch Teile der Konkursmasse gerettet und Kinowelt neu gegründet. Mittlerweile konnte er auch das Medienunternehmen Zweitausendeins übernehmen. 2008 verkauft er schließlich Kinowelt an eine Tochter des französischen Bezahlsenders Canal+, für etwa 70 Millionen Euro.
„Dass der Verein nach so langer Zeit schuldenfrei ist, ist das Verdienst von vielen. Dazu gehören die treuen Mitglieder der SGD, die unter anderem mit zwei Sonderumlagen einen erheblichen Teil zur Entschuldung der Sportgemeinschaft beigetragen haben“, erklärte Schäfer: „Ein großes Dankeschön gebührt allen Fans, die in den zurückliegenden Jahren immer wieder neue Zuschauerrekorde aufgestellt und alle Erwartungen übertroffen haben.“
Der achtmalige DDR-Meister, bis zur Saison 1995 vier Jahre lang Bundesligist, führt die 3. Liga sieben Spieltage vor Schluss mit neun Punkten Vorsprung auf den Zweiten Erzgebirge Aue an. Im Schnitt besuchen die Partien im DDV-Stadion 26.925 Zuschauer. Der Klub hatte Schäfer am Rande des 2:2 gegen Hansa Rostock am Samstag offiziell verabschiedet.