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Drittliga-Prognose Drittliga-Prognose: Wer jubelt, wer muss zittern - und wo landet der HFC?

24.01.2019, 11:10
Rivalen im Aufstiegsrennen: Der HFC und der KSC haben beide die 2. Bundesliga im Blick.
Rivalen im Aufstiegsrennen: Der HFC und der KSC haben beide die 2. Bundesliga im Blick. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Die 3. Liga meldet sich aus der Winterpause zurück, um in den kommenden Monaten die zentralen Fragen der Saison 2018/19 zu beantworten. Wer steigt auf? Wer steigt ab? Wer kann seine Form bestätigen und wer überrascht?

Aus mitteldeutscher Sicht stellt sich natürlich die zentrale Frage: Wo landet der Hallesche FC, der als Tabellenvierter ins Jahr geht? Wir haben uns die Situation der 20 Klubs abgeschaut und wagen eine erste Rückrunden-Prognose.

VfL Osnabrück (1. Patz, 41 Punkte)

In Benjamin Girth holte der Spitzenreiter einen drittligaerfahrenen Stürmer, der in der Vorsaison 19 Tore für den SV Meppen schoss. Ansonsten vertraut Trainer Daniel Thioune seinem funktionierenden Kader der Hinrunde – aus guten Gründen. Es gibt wenige Gründe, dieses Gebilde durch weitere Transfers aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Prognose: Der VfL, in der Hinrunde noch Außenseiter und Überraschungsteam, ist mit Torjäger Girth noch stärker und wird bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen

Karlsruher SC (2. Platz, 39 Punkte)

Der KSC verzichtete (bislang) auf Zugänge, das Vertrauen in den Kader ist groß. Tatsächlich war Karlsruhe nach schwachem Saisonstart das wohl dominanteste Team in der 3. Liga. Die Mannschaft ist erfahren, talentiert und mit teilweise hochkarätigem Personal besetzt – auch ohne Winter-Zugänge.

Prognose: Karlsruhe bleibt stabil. Nach der Relegation im Vorjahr schafft der KSC im Sommer den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga

KFC Uerdingen (3. Platz, 37 Punkte)

Osayamen Osawe, Adriano Grimaldi, Roberto Rodriguez – der Aufstieger ließ im Januar kräftig die Muskeln spielen und legte personell noch einmal nach. Das klare Signal: Der finanziell potente Investor will den KFC mit Macht in der 2. Bundesliga sehen – angesichts des mit Abstand wertvollsten Drittliga-Kaders wird der Aufstieg fast zur Pflichtaufgabe.

Prognose: Die Ausgangslage ist gut, die Qualität dazu hoch – der Aufstiegskampf geht in der Rückrunde nur über den KFC, der nicht einbrechen wird

Hallescher FC (4. Platz, 36 Punkte)

Die mäßigen Testspiel-Ergebnisse der Winterpause sollten nicht überinterpretiert werde:. Halle ist ein gewachsenes Team, das sich hervorragend entwickelt hat und immer selbstbewusster wird. In der Hinrunde hatte kaum ein Gegner die passende Antwort auf die bissige HFC-Spielweise. In Maximilian Pronichev wurde offensiv noch einmal nachgelegt, zudem wird wohl noch eine Verstärkung kommen.

Prognose: Der Ausfall von Sebastian Mai schmerzt, wirft Halle aber nicht aus der Bahn. Bleibt der HFC wie in der Hinrunde weitgehend verletzungsfrei, ist alles drin - auch der Aufstieg

SpVgg Unterhaching (5. Platz, 35 Punkte)

Offensivpower und Spielstärke kennzeichneten die Hachinger in der überzeugenden Hinrunde. Das Team ist stark genug besetzt, um auch in der Rückrunde weiter oben mitzuspielen, auch wenn es im Winter (bislang) keine personelle Verstärkung gab.

Prognose: Unterhaching gehört zu den Top-Aufstiegskandidaten und wird bis zum Schluss oben dranbleiben

SV Wehen Wiesbaden (6. Platz, 30 Punkte)

Als einer der Top-Aufstiegsfavoriten war Wehen in die Saison gegangen, diese Rolle konnte das Team aber nie wirklich erfüllen. Es fehlt die Konstanz im durch die Bank stark besetzten Kader. Zwei Neue gab es im Winter (Florian Hansch und Gökhan Gül), dafür durften zwei Bankdrücker (René Guder und Dominik Martinovic) gehen.

Prognose: Ein Team mit Wehens Qualität sollte man nie abschreiben, der Weg nach oben ist weit – aber nicht unendlich. Am Ende wird es aber nicht mehr für den Aufstieg reichen

Mittelfeld-Plätze 7 bis 12

Preußen Münster (7. Platz, 29 Punkte)

Zwischenzeitlich Tabellenführer, rutschte das Team zuletzt ab. Dennoch blieben Transfers bislang aus, Münster vertraut seinem Kader offenbar.

Prognose: Preußen Münster landet im Sommer in etwa dort, wo das Team auch aktuell steht. Mehr geht nicht, weniger ist auch unwahrscheinlich

Hansa Rostock (8. Platz, 27 Punkte)

Mit der Entlassung von Trainer und Sportchef sorgte Hansa zum Jahresstart für Schlagzeilen. Die Posten sind inzwischen neu und prominent mit Jens Härtel und Martin Pieckenhagen besetzt, an Transfers wird gearbeitet.

Prognose: Es bleibt ein zähes Umbruchs-Jahr für Hansa. Der Aufstiegs-Zug war schon in der Hinrunde abgefahren – und hält auch unter Trainer Härtel in den kommenden Monaten nicht mehr an der Ostsee

TSV 1860 München (9. Platz, 26 Punkte)

Nach der eher enttäuschenden Hinrunde verlor der Aufsteiger auch noch Torjäger Adriano Grimaldi – dazu gibt es immer wieder Unruhe um Investor Hasan Ismaik. Der Kader ist zwar auch in der Rückrunde noch ordentlich besetzt, aber adäquater Ersatz für Grimaldi muss erst einmal gefunden werden.

Prognose: Mit dem Aufstieg haben die ambitionierten Münchner nichts mehr zu tun, der Blick geht eher nach unten. Für den Abstieg ist das Team aber dann doch zu stark

FSV Zwickau (10. Platz, 25 Punkte)

Vor der Leistung der Hinrunde kann man nur den Hut ziehen, der Klub sammelte mehr Punkte, als viele Experten erwartet hatten. Allerdings kämpfte der FSV gegen ein großes Finanzloch. Sogar ein Punktabzug drohte, ist nun aber aus der Welt. Geld für Verstärkungen wurde aber entsprechend nicht investiert.

Prognose: Die gute Hinrunde wird der FSV nicht bestätigen können, es ist knallharter Abstiegskampf angesagt. Mit seinen klassischen Tugenden und der großen Erfahrung ist Zwickau dafür aber gut gerüstet

1. FC Kaiserslautern (11. Platz, 25 Punkte)

Unabhängig vom schwachen Abschneiden in der Hinrunde steckt der 1. FC Kaiserslautern tief in der (Führungs-)Krise. In der Kasse klafft ein zwölf Millionen Euro großes Loch, das bis März unbedingt geschlossen werden muss. Da kommt der Ärger mit dem Hauptsponsor zur Unzeit. Der Kader ist zwar individuell stark besetzt, funktionierte in der Hinrunde aber zu selten. Personell nachgelegt wurde im Winter noch nicht.

Prognose: Trainer Sascha Hildmann kennt die 3. Liga und bekommt den FCK zumindest soweit auf Kurs, dass der Traditionsklub sportlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Nach oben geht aber nichts mehr

Würzburger Kickers (12. Platz, 24 Punkte)

Das Team von Trainer Michael Schiele hatte sich mehr versprochen von der Hinrunde, die nach vielversprechendem Zwischenspurt zuletzt enttäuschend verlief. Würzburg gewann nur eines seiner letzten elf Spiele. Am Kader wurde bislang dennoch wenig verändert.

Prognose: Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen für die Würzburger. Doch ist die Qualität zu hoch, um abzusteigen – am Ende wird es ein trister Mittelfeldplatz

Abstiegskampf, Plätze 13 bis 20

Sportfreunde Lotte (13. Platz, 23 Punkte)

Der neue Trainer Nils Drube führte das Team von Rang 20 zwischenzeitlich auf Platz neun – Lotte ist längst nicht mehr der Top-Abstiegskandidat in der 3. Liga. Mit Sascha Härtel wurde der Kader noch einmal verstärkt, auch der Transfer von Ex-Torschützenkönig Justin Eilers ließ aufhorchen. Zudem trat Lotte zuletzt als funktionierende Einheit auf.

Prognose: In Lotte weiß jeder, dass es nur um den Klassenerhalt geht. Es wird aber dennoch ganz eng in der Rückrunde. Wenn Eilers einschlägt, kann das große Ziel auch erreicht werden

Energie Cottbus (14. Platz, 23 Punkte)

Verletzungssorgen erschwerten die Winter-Vorbereitung der Lausitzer, dann löste auch noch Kapitän und Leistungsträger Marc Stein überraschend seinen Vertrag auf. Ersatz wird gesucht, doch das Geld ist knapp.

Prognose: Es wird eine ganz harte Rückrunde für Cottbus, es kann nur über Zusammenhalt und Kampf gehen. Trotzdem wird es am Ende nicht zum Klassenerhalt reichen

Fortuna Köln (15. Platz, 23 Punkte)

Erst ging überraschend Erfolgstrainer Uwe Koschinat von Bord, dann blieben unter Nachfolger Tomasz Kaczmarek die Ergebnisse aus: Die Kölner sind eine der Enttäuschungen der Hinrunde in Liga drei. Die anfällige Abwehr wurde im Winter durch Talent Joel Abu Hanna verstärkt – aber reicht das?

Prognose: Die Fortuna festigt sich, kommt mit dem Schrecken davon und landet am Ende im Mittelfeld der 3. Liga

SV Meppen (16. Platz, 22 Punkte)

Der Weggang von Torjäger Benjamin Girth hat den SV hart getroffen. Meppen hat inzwischen reagiert und René Guder verpflichtet, der neben Nick Proschwitz für Tore sorgen soll. Hiobsbotschaft hingegen für die Abwehr: Marcel Gebers fällt noch weitere Monate verletzt aus.

Prognose: Schon mit Proschwitz, der erst während der Hinrunde kam, gewann Meppen entscheidend an Qualität hinzu. Guder kann ein weiterer wichtiger Faktor werden, damit der SV am Ende in der Liga bleibt

SG Sonnenhof Großaspach (17. Platz, 21 Punkte)

Der Schuh drückte in der Hinrunde vorne beim selbsternannten „Dorfklub“. Im Winter wurden gleich zwei Stürmer nachverpflichtet – Kai Brünker und Dominik Martinovic sollen für mehr Tore sorgen. Die braucht die SG auch zwingend, um nicht abzusteigen.

Prognose: Zwar erwies sich die SG in den vergangenen Jahren als echter Abstiegskampf-Experte, doch wird es Großaspach in dieser Saison erwischen

Carl Zeiss Jena (18. Platz, 21 Punkte)

Die Hinrunde lief sportlich bescheiden, die Finanzsituation ist angeschlagen, dazu sorgt ein Streit mit dem gefeuerten Profi Kevin Pannewitz für Unruhe. Immerhin gab es Umbau-Maßnahmen im Kader, Jannis Kübler, Dominic Volkmer und Pierre Fassnacht sollen in der Rückrunde zu Verstärkungen werden.

Prognose: Gelang der Klassenerhalt im Vorjahr noch souverän, wird es im Sommer ganz eng für Jena. Nur wenn alles optimal läuft, bleibt der FCC drittklassig

VfR Aalen (19. Platz, 17 Punkte)

Die schwache Hinrunde hat Zweifel am Kader laut werden lassen. So war Aalen im Winter sehr aktiv, holte gleich vier neue Kräfte. Der Weggang von Leistungsträger Marcel Bär schmerzt aber. Bleibt die Hoffnung, dass der Kader insgesamt besser funktioniert als bisher.

Prognose: Aalen ist sicher besser als der Tabellenplatz, doch geht das Team mit Rückstand in die Rückrunde. Eine Aufholjagd ist dem Klub zuzutrauen, der Klassenerhalt wird aber ein echter Kraftakt

Eintracht Braunschweig (20. Platz, 14 Punkte)

Nach dem Hinrunden-Debakel drückt der Zweitliga-Absteiger die „Reset“-Taste und baut den eigentlich stark besetzten Kader noch einmal komplett um. Trainer André Schubert muss mit dem neuen Personal jetzt liefern und einen Rückstand von stolzen acht Punkten aufholen.

Prognose: Wunder gibt es immer wieder: Eintracht Braunschweig kriegt die Kurve und kämpft sich mit einer überzeugenden Rückrunde noch zum Klassenerhalt in der 3. Liga (mz/red)