DFB-Urteil DFB-Urteil: Dynamo Dresden akzeptiert Strafe nach Bullenkopf-Wurf gegen RB Leipzig nicht

Dresden/Frankfurt - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Dynamo Dresden zu einem Zuschauer-Teilausschluss für ein kommendes Heimspiel verurteilt. Außerdem soll der Verein 55.000 Euro Geldstrafe zahlen. Beide Strafen sind ein Resultat aus dem Pokalspiel gegen RB Leipzig am 20. August. Damals warf ein Dynamo-Anhänger einen abgetrennten Bullenkopf in den Stadion-Innenraum.
Der Teilausschluss für die Stehplatz-Blöcke im Heimbereich des Dresdner Stadions ist Bestandteil einer DFB-Strafe für Vorfälle in der vergangenen Saison. Er wurde zunächst zur Bewährung ausgesetzt, diese soll nun widerrufen werden.
Dynamo Dresden kündigt an, das Urteil nicht zu akzeptieren und Einspruch einzulegen. Somit wird der Fall in der nächsten Instanz in einer mündlichen Verhandlung weitergeführt. Als Termin teilte der Verein den 7. November mit.
"Wir haben uns bei RB Leipzig entschuldigt"
„Wir haben den Antrag des Kontrollausschusses abgelehnt, weil wir die darin enthaltene Strafe, die dem Verein einen Verlust in sechsstelliger Höhe beibringen würde, als absolut nicht verhältnismäßig erachten“, erklärte Dynamos Geschäftsführer Michael Born.
„Wir haben uns von den Vorkommnissen deutlich distanziert und uns auch bei Rasenballsport Leipzig entschuldigt. Zugleich muss festgehalten werden, dass wir durch eine sorgfältige, professionelle Vorbereitung gemeinsam mit allen Beteiligten trotz der Brisanz der Begegnung für ein stimmungsvolles, gewaltfreies Pokalspiel in Dresden gesorgt haben. Auch haben die Vorkommnisse zu keinem Zeitpunkt das Spielgeschehen beeinträchtigt. Das spiegelt sich in dem beantragten Strafmaß nicht wider.“
Das Pokalspiel gewann Dynamo Dresden nach Elfmeterschießen sensationell gegen den Bundesliga-Aufsteiger. Am Tag nach dem Erstrundenspiel waren Fotos eines abgetrennten Bullenkopfes im Innenraum aufgetaucht. Dieser wurde offenbar in einer Holzkiste unbemerkt in das Stadion gebracht.
Wie das angesichts der scharfen Einlasskontrollen überhaupt möglich war, ist noch nicht geklärt. Der DFB hatte die Begegnung wegen des hohen Konfliktpotenzials im Vorfeld als Hochsicherheitsspiel eingestuft. Die Problemfans von Dynamo Dresden wollten mit der Aktion vermutlich gegen den ungeliebten Leipziger Klub protestieren. Der Verein aus der Messestadt nennt sich selbst auch „die Roten Bullen“. Die Polizei hatte den Vorfall in ihrem Bericht vom Spiel zunächst nicht gemeldet. Ausschreitungen hatte es im Stadion und dessen Umfeld nicht gegeben. (mz/cbo/sid)