DFB-Pokal DFB-Pokal: Dynamo Dresden geht nicht weiter gegen Pokal-Ausschluss vor
Dresden/dpa - Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat den Pokal-Ausschluss endgültig akzeptiert, der Deutsche Fußball-Bund stellte (DFB) daraufhin alle 13 noch anhängigen Verfahren gegen eine Geldstrafe von 30 000 Euro ein. Das beantragte der DFB-Kontrollausschuss beim DFB-Sportgericht. Dresden stimmte zu und damit ist das Urteil rechtskräftig, wie die Sachsen am Donnerstag mitteilten. Zuvor hatten sie angekündigt, auf eine Zivilklage beim Oberlandesgericht Frankfurt am Main zu verzichten und keine weiteren rechtlichen Schritte gegen den DFB vorzunehmen.
Dynamo war nach den Vorkommnissen im Spiel bei Hannover 96 im Oktober 2012 aus dem Pokal 2013/2014 verbannt worden und anschließend in allen Instanzen der DFB-Gerichtsbarkeit gescheitert. Mit dieser Einigung hat der Verein sein wichtigstes Ziel erreicht: Die Eskalationsspirale der immer drastischeren Strafen und einer daraus resultierenden Bedrohung für den Verein sei durchbrochen, hieß es in einer Pressemitteilung.
„Nach guten und intensiven Gesprächen mit dem DFB sind wir überzeugt, dass wir so die existenzbedrohende Situation, die durch die immer drastischeren und härteren Strafen entstehen würde, für den Verein abwenden können“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Blümel und ergänzte: „Wir haben es als Verein geschafft, dass in die Debatte um die Anwendung der verschuldensunabhängigen Haftung Bewegung gekommen ist.“
Der DFB hatte zuvor den Klageverzicht der Dresdner begrüßt. „Die Entscheidung ermöglicht den von DFB und der DFL seit längerem angebotenen Neuanfang im Verhältnis zwischen Verband und Verein. Einen wichtigen Beitrag zur Verständigung haben neben den guten Gesprächen der letzten Wochen mit der Vereinsführung die Fans von Dynamo Dresden geleistet, denn seit Beginn dieser Saison ist es zu keinen nennenswerten Sportgerichtsfällen mehr gekommen“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch.
Nach dem Scheitern in allen DFB-Instanzen war auch der Antrag auf eine Einstweilige Verfügung am Oberlandesgericht Frankfurt/Main zurückgewiesen worden. Der DFB hatte den Sachsen die Frist für eine mögliche Klage gegen den Pokalausschluss dennoch bis zum 30. November verlängert. Dresdens Geschäftsführer Christian Müller hofft nun, dass „die Beschlüsse des DFB-Bundestags zur Neuausrichtung der DFB-Sportgerichtsbarkeit die Chance für einen Neuanfang eröffnen - auch auf anderen Feldern.“
Auch Koch glaubt an einen möglichen Neuanfang: „Die Einigung mit Dynamo Dresden erleichtert uns die schnelle Umsetzung der auf dem DFB-Bundestag beschlossenen täterorientierten Verfolgung von sportrechtswidrigen Handlungen in den Stadien, denn die dazu unverzichtbare Rechtsgrundlage der verschuldensunabhängigen Zurechnungshaftung der Vereine für Fehlverhalten ihrer Anhänger steht nicht länger im juristischen Streit und ist zugleich Voraussetzung für einen konstruktiven Dialog zu Fanbelangen.“