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Nachwuchsreform DFB-Direktor Wolf: Auch Watzke hat es längst verstanden

Vor einem Jahr war die Aufregung groß. Der Nachwuchsfußball sollte reformiert werden. Die Maßnahmen gefielen zunächst nicht allen. Das hat sich mittlerweile geändert.

Von dpa Aktualisiert: 07.09.2024, 11:39
Er freut sich über eine mittlerweile „grandiose Zustimmung“
Er freut sich über eine mittlerweile „grandiose Zustimmung“ Jürgen Kessler/dpa

Berlin - Laut DFB-Nachwuchsdirektor Hannes Wolf ist die Zustimmung zu der anfangs kritisierten Reform in der Fußball-Ausbildung „grandios“. Es habe eine Wissenslücke gegeben und gewisse Themen seien nicht ausreichend erklärt worden, wodurch die Kritik entstanden sei. Auch Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke oder Österreichs deutscher Nationaltrainer Ralf Rangnick hätten es „längst verstanden“, versicherte Wolf in einem Interview dem „Sportbuzzer“.

Im Kern sieht die Nachwuchsreform des Deutschen Fußball-Bundes vor, dass in bestimmten Altersklassen kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Feldern spielen. „Es gab ja auch die Diskussion, nicht mehr auf Tore zu spielen. Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball“, hatte Watzke gesagt: „Ich glaube, dass das grundsätzlich der falsche Ansatz ist.“

Vergleich mit spektakulärem 3x3 Basketball bei Olympia

„Jeder, der sich mit den Entwicklungen beschäftigt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass bei Sechsjährigen ein Drei-gegen-Drei auf mehreren Feldern besser ist als ein Neun-gegen-Neun“, betonte Wolf. Bestes Beispiel dafür sei 3x3-Basketball: In der spektakulären und temporeichen Disziplin hatten die deutschen Frauen Olympia-Gold geholt. Es stehe für die Trainingsphilosophie in Deutschland: Auf ein Tor, mit drehendem Angriffsrecht und einer Wurfuhr.

Wolf konterte diese Kritik: „Auf diese Art, mit kleinen Spielformen, werden Spitzensportler entwickelt. Deren individuelle Klasse entsteht über den ganzen Lebensweg. Da haben wir zu viel liegen lassen.“ Zudem werden im Bereich der U21 zu wenige Spieler in Profi-Ligen eingesetzt. „Über die vergangenen Jahre haben wir aus den Augen verloren, worauf es ankommt.“

Was Engländer und Franzosen mal sagen sollen

Früher habe man sich auch nicht ewig mit dem Gegner beschäftigt, „sondern die Woche damit gefüllt, deine eigene Mannschaft besser zu machen. Das hat sich in den vergangenen zehn, zwölf Jahren geändert“.

Wolfs Ziel: „Wir wollen vom Scoutingland zum Entwicklungsland werden und den Trend umkehren, sodass die Engländer und die Franzosen irgendwann sagen: Krass, wie viele gute junge Spieler die Deutschen haben, die machen ja einiges richtig.“