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DDR-Fußballikone DDR-Fußballikone: Was macht eigentlich Bernd Stange?

23.07.2016, 14:22
Bernd Stange war knapp drei Jahre Trainer in Singapur. Auch jetzt denkt der 68-Jährige noch lange nicht ans Aufhören.
Bernd Stange war knapp drei Jahre Trainer in Singapur. Auch jetzt denkt der 68-Jährige noch lange nicht ans Aufhören. EPA

Jena - Er gilt als einer der großen Fußball-Helden des Ostens. Von 1983 bis 1988 war Bernd Stange Chefcoach der DDR-Nationalauswahl. Nach der Wende folgten für den Trainer Stationen bei Hertha BSC und VfB Leipzig, ehe ihn seine Fußballreise quer um den Globus führte: vom australischen Perth über Irak bis nach Singapur, wo er im Frühjahr seinen Trainerposten der Nationalmannschaft aufgab.

In über 162 Länderspielen stand er bislang für fünf verschiedene Fußball-Verbände an der Seitenlinie. Auch mit seinen 68 Jahren denkt der sächsische Fußball-Coach noch nicht ans Aufhören, wie er der Bildzeitung in einem Interview mitteilte. Stattdessen sei seine Karriere „noch nicht zu Ende. Ich bin gesund und topfit – spiele Fußball und treibe Sport“, wie der ehemalige DDR-Trainer zu verstehen gibt.

Auch für die Zeit nach seiner Trainerkarriere hat der 68-Jährige schon Pläne geschmiedet, z.B. als Experte in der DFB-Trainerausbildung, auch eine Anstellung bei der Uefa könne er sich vorstellen. Hier könne er nicht nur von seinen Erfahrungen berichten, sondern den künftigen Fußballtrainern ein Lehrstück in puncto Respekt beibringen.

„Respekt ist die Grundlage jeder erfolgreichen Arbeit.“ Offene Kritik an Fußball-Trainern, wie neulich die Kritik Peter Neururers an der Arbeit von DFB-Coach Jogi Löw, sei genau das Gegenteil. Ein respektvolles Verhältnis pflegt Stange auch zu alten Weggefährten wie Otto Rehhagel oder dem langjährigen Arsenal-Coach Arsen Wenger.

Für den Ostfußball geht's bergauf

Für den Fußball in Ostdeutschland geht es nach Ansicht des ehemaligen DDR-Cheftrainers mittlerweile auch wieder bergauf: „In vielen Vereinen gibt es neue Stadien und Strukturen. Für die nächsten Schritte werden aber wieder 20 Jahre vergehen.“

Diese Entwicklung wird Bernd Stange dann aber eher als aufmerksamer Beobachter mitverfolgen, denn zuletzt stand Stange vor über 20 Jahren für einen ostdeutschen Verein unter Vertrag – die Sehnsucht nach der Ferne war seitdem größer als das Heimweh.

Nun will sich der fußballerische Weltenbummler aber wieder mehr Zeit für seine Kinder und Enkel nehmen und natürlich für seine Frau, die für ihn in der gemeinsamen 41-jährigen Ehe stets eine „große Stütze“ war. „Ich habe ihr sehr viel zu verdanken. Sie hat unsere Kinder fast allein erzogen. Ich wusste manchmal nicht, in welche Klasse sie gerade gingen.“ (mz)