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Irres Spektakel Boca Juniors - River Plate live: Argentinien vor Superclasico im Derby-Fieber

24.11.2018, 10:33
Wahnsinns-Kulisse in Buenos Aires schon beim Abschlusstraining der Boca Juniors.
Wahnsinns-Kulisse in Buenos Aires schon beim Abschlusstraining der Boca Juniors. AP

Buenos Aires - Sie sprangen im Rhythmus und sangen ihre Lieder, zündeten Rauchtöpfe und schwenkten ihre Fahnen in Blau und Gelb. 50.000 Fans der Boca Juniors, dicht gedrängt auf Tribünen und Treppenstufen von La Bombonera, ihrem Stadion, ihrem Heiligtum.

Unglaubliche 50.000 Zuschauer stürmten am Donnerstag das öffentliche Training vor dem Final-Rückspiel der Copa Libertadores beim Stadtrivalen River Plate am Samstag (21 Uhr/MEZ live bei DAZN). Und wären die steilen Ränge des altehrwürdigen Fußball-Tempels in Buenos Aires noch ein wenig länger, es wären wohl weit mehr Anhänger gekommen. Buenos Aires, nein, ganz Argentinien ist im Fußball-Fieber.

Superclasico in Argentinien: Boca Juniors und River Plate verbindet eine große Rivalität

Der Superclasico steht an. Es wird ein ganz besonderer. Boca Juniors gegen River Plate ist ohnehin kein normales Spiel, nicht einmal ein normales Derby. Die Rivalität ist alt und greift tief. Boca, der Klub der Arbeiterklasse, gegen River Plate, genannt: Los Millonarios - die Millionäre. Den Spitznamen verdiente sich der Klub schon in den 1930ern durch kostspielige Transfers.

Längst haben beide Vereine ihre Anhängerschaft aber in allen gesellschaftlichen Schichten. Es heißt, 70 Prozent der Argentinier seien Fans von Boca oder River Plate.

Das bevorstehende Duell ist letztlich vor allem wegen seines Rahmens eine Angelegenheit von nationalem Interesse. Die Copa Libertadores ist das südamerikanische Gegenstück zur Champions League. Einen größeren Rahmen für das berüchtigte und skandalreiche Stadtduell kann es nicht geben.

Boca - River Plate: „Wir werden unser Leben für den Sieg und dieses Trikot geben“

Und niemand versucht, die Bedeutung dieses Spiels herunterzuspielen. „Wir werden unser Leben für den Sieg und dieses Trikot geben“, sagte Boca-Coach Guillermo Barros Schelotto. River-Trainer Marcelo Gallardo versprach: „Die Spieler und ich sind es den Fans schuldig.“

Gallardo ist mit River Plate leicht im Vorteil. Das 2:2 im Hinspiel ist dafür wegen der fehlenden Auswärtstorregel nicht ausschlaggebend. Der Grund ist die Kulisse. Im Rückspiel hat River Plate Heimrecht. Auswärtsfans sind wie schon im ersten Duell aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.

Showdown im Estadio Monumental vor 66.000 Zuschauern

66.000 Zuschauer werden im Estadio Monumental erwartet. In seiner Heimstätte, in der Argentiniens Seleccion 1978 ihren ersten von zwei WM-Titeln eroberte, feierte River Plate jeweils in den Rückspielen alle drei Libertadores-Titel - 1986, 1996 (beide gegen America Cali/Kolumbien) und 2015 (Tigres/Mexiko).

Die Boca Juniors haben aber im laufenden Wettbewerb kein einziges Auswärtsspiel verloren und in den letzten drei direkten Duellen im Monumental-Stadion zwei Siege und ein Remis eingefahren.

Mit einem weiteren Triumph würden die „Xeneizes“ gar mit dann sieben Libertadores-Titeln zu dem letztmals 1984 siegreichen Rekordgewinner CA Independiente aus dem benachbarten Avellaneda gleichziehen. Im Ranking der Titel nach Nationen wird Argentinien in der 59. Auflage des Wettbewerbs auf jeden Fall seinen Vorsprung mit 25 Triumphen gegenüber Brasilien (18) ausbauen. Freuen wird sich darüber aber nur eine Seite. (sid/mz)