Kommentar zum Wechsel Bastian Schweinsteiger-Wechsel Kommentar: Der Ex-Nationalspieler wechselt von Manchester United zu Chicago Fire

Köln - Es schien die perfekte Konstellation: Manchester United, einer der beliebtesten Vereine der Fußballwelt, verpflichtet einen der maßgeblichen Spieler des deutschen WM-Sieges von 2014. Einen Mann, der beim FC Bayern zu einer Ikone ohne Platz im Team zu werden drohte und nun gerettet werden sollte aus den Fängen des undankbaren Pep Guardiola, der nichts mehr anzufangen wusste mit dem bayrischen Helden. Van Gaal holt Schweinsteiger zu United. Das klang nach Fußball-Romantik und danach, als könnte man die Zeit doch anhalten. Denn Vater Zeit ist der Endgegner aller Fußballhelden. Ein Musiker kann zehnmal pleite gehen, tausend Süchten anheim fallen und doch immer wieder neue Erfolge mit seinen alten Liedern feiern. Im Fußball ist der Weg hinunter von der großen Bühne eine Einbahnstraße. Beispiele für ganz große Comebacks, zumal im zentralen Mittelfeld, sind selten bis nicht existent.
Doch wie zuvor Guardiola war auch van Gaal bald der Überzeugung, dass es kaum noch reichte für Schweinsteiger. Zumindest nicht, um die Relevanz zu haben, die für ihn vorgesehen war und für die er märchenhaft entlohnt wurde. Als van Gaal entlassen war, wurde es kaum besser für Schweinsteiger: Unter José Mourinho fand sich der Deutsche bald im Training der Jugendmannschaft wieder.
Schweinsteiger bewahrte Haltung - bis zum letzten Augenblick. In einer Videobotschaft bestätigte er am Dienstagmorgen seinen Wechsel - und bedankte sich herzlich bei allen. Er fand sogar entschuldigende Worte dafür, dass er nicht mehr habe tun können für den Klub. Die Verantwortlichen von Chicago Fire teilten zeitgleich mit, sich nun auf einen Spieler zu freuen, der "auf jedem Niveau Siege gefeiert hat".
Sie wissen wahrscheinlich noch gar nicht, wie recht sie damit haben.