"3. Liga wird auf jeden Fall spielen" "3. Liga wird auf jeden Fall spielen": NOFV-Präsident legt DFB-Pläne offen

Frankfurt (Main) - Dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Saison in der 3. Liga unbedingt und notfalls auch ohne Rücksicht auf Insolvenzen sportlich beenden möchte, ist seit vielen Wochen klar. Und der Verband hat zuletzt mit vielen Maßnahmen und Aussagen an einer Fortsetzung durch Geisterspiele gearbeitet. Eine Entscheidung gibt es darüber aber noch nicht, die 3. Liga ist tief gespalten in zwei Lager.
Intern hingegen schlägt der DFB offenbar schon klarere Töne an. Das jedenfalls lässt sich aus Aussagen von Erwin Bugar schließen. Der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) überraschte am Freitagabend beim MDR mit der Aussage: „Die Information ist so, dass die 3. Liga auf jeden Fall spielen wird.“ Dies habe Bugar so vom DFB-Spielausschuss erfahren, der am Freitag getagt hatte.
Wie „Bild“ und „Sportschau“ am Samstag übereinstimmend berichten, soll sogar schon ein Termin stehen. So will der DFB den Spielbetrieb am 26. Mai wieder starten. Die Vereine seien mit einem Schreiben über den detaillierten Terminfahrplan des DFB informiert.
Demnach sollen die Spieler und Betreuer der Clubs bereits vom 10. bis zum 12. Mai im Rahmen einer ersten Testreihe auf das Coronavirus geprüft werden. Zwischen dem 13. und 15. Mai könnten die Mannschaften das Teamtraining wieder aufnehmen, sofern die Freigabe dafür durch die Politik erfolgt. In Sachsen-Anhalt und Thüringen ist dies allerdings unmöglich.
3. Liga: Strafen für Vereine, die beim Restart nicht spielen dürfen?
Bugar deutete zudem an, „dass vielleicht - was sich andeutet, wenn von den Vereinen jemand nicht spielen will, dass es mit rechtlichen Konsequenzen geahndet werden könnte“. Das wären Punktabzüge oder eine Spielwertung gegen den nicht spielwilligen Club. „Das ist erstmal nur ins Auge gefasst“, fügte der DFB-Vize allerdings an: „Die 3. Liga wird auf jeden Fall spielen, um die Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur 2. Liga zu ermitteln.“ DFB-Vizepräsident Peter Frymuth hatte die Vereine zuletzt bereits an ihre Pflicht zur Teilnahme am Spielbetrieb erinnert.
3. Liga müsste am 23. Mai starten, um bis Ende Juni fertig zu werden
Dies Deutlichkeit der internen DFB-Aussagen dürften bei Vereinen wie dem Halleschen FC, 1. FC Magdeburg oder Carl Zeiss Jena aus dem Lager der Abbruch-Befürworter befremdlich ankommen. In den Ländern Thüringen (bis 25. Mai) und Sachsen-Anhalt (bis 27. Mai) ist bis zum Ende des Monats sämtlicher Wettkampfbetrieb untersagt. Auch im Trainingsbetrieb sind die Teams unterschiedlich weit. HFC und FCM sind nach wie vor in Kurzarbeit - was der DFB zuletzt deutlich kritisierte.
Und das strenge Hygienekonzept der 1. und 2. Liga ist von einigen Vereine der 3. Liga nur schwer umzusetzen. Um die Saison aber - wie von vielen Vereinen aus vertragsrechtlichen Gründen gefordert - bis zum 30. Juni zu Ende zu bringen, müsste der Neustart am 23. Mai erfolgen. Ohne das grüne Licht der Bundesländer wird das aber schwer möglich sein - selbst wenn, wie zu erwarten, das Hygiene-Konzept der 3. Liga von der Bundespolitik bewilligt wird. (mz/dpa)