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DFB stellt brisanten Antrag 3. Liga: DFB stellt Antrag auf neutrale Spielorte - HFC und FCM vor Umzug?

10.05.2020, 14:52
Keine HFC-Heimspiele im Erdgas Sportpark: Der DFB will künftig entscheiden können, wo die Partien ausgetragen werden.
Keine HFC-Heimspiele im Erdgas Sportpark: Der DFB will künftig entscheiden können, wo die Partien ausgetragen werden. www.imago-images.de

Frankfurt (Main) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) macht in Sachen Neustart der 3. Liga weiter ernst. Auch für das Problem, dass in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen aktuell der Trainings- und Spielbetrieb untersagt ist, hat der Verband offenbar eine Lösung gefunden: Die betroffenen Partien sollen an neutralen Spielorten ausgetragen werden.

Nach einem Bericht des „Kicker“ will der Drittliga-Ausschuss bei Präsidium und Vorstand des Verbandes einen entsprechenden Antrag einreichen. Damit will man Szenarien vorbeugen, sollte in bestimmten Stadien aufgrund behördlicher Entscheidungen nicht gespielt werden dürfen. Die 3. Liga soll nach DFB-Plänen am 26. Mai fortgesetzt werden. In Sachsen-Anhalt dürfen der Hallesche FC und der 1. FC Magdeburg allerdings bis zum 27. Mai nicht spielen, bei Carl Zeiss Jena sogar noch länger.

Geisterspiele im fremden Stadion: Entzieht der DFB HFC und FCM den Heimvorteil?

Die betroffenen Klubs würden damit faktisch den Heimvorteil verlieren - ein weiterer Schritt weg von einem fairen Wettbewerb in der 3. Liga. Diese hatten Kritiker wie HFC und FCM zuletzt schon angezweifelt, weil andere Verein bereits seit Wochen wieder trainieren dürfen und einen entsprechenden Vorsprung haben.

Bislang hat der HFC den Umzug in ein anderes Stadion strikt abgelehnt. Wird der DFB-Antrag genehmigt, müssten sich die Klubs wohl fügen. Anstatt Erdgas Sportpark oder MDCC-Arena würden Halle und Magdeburg dann in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder anderen Bundesländern spielen müssen. Der einzige Ausweg für die Klubs wäre es, eine Ausnahmegenehigung bei der Landesregierung und den lokalen Gesundheitsämtern zu bekommen.

Denn der Antrag sieht laut des Berichts vor, dass Spielausschussleiter Manfred Schnieders einen neutralen Spielort festlegen kann. Übrigens auch dann, wenn dadurch finanzielle Einsparpotentiale für die klammen Drittliga-Klubs entstehen würden. Das zwölfköpfige Gremium, dem unter anderem Magdeburgs Manager Mario Kallnik und DFB-Vizepräsident Peter Frymuth angehören, soll sich mit einer Gegenstimme auf den Schritt verständigt haben.

Es soll zudem der Möglichkeit vorbeugen, dass eine Kommune wegen zu vieler Neuinfektionen die Restriktionen verschärft und Stadien sperrt. Das DFB-Präsidium hat seine nächste Sitzung am Montag. Dort könnte der Neustart beschlossen werden, wenn die Politik dies zuvor genehmigt. (dpa/bbi/mz)