CFC wechselt die Seite 3 Liga: Chemnitzer FC ändert seine Position und besorgt DFB Mehrheit für Geisterspiele

Chemnitz - Dass es im Stimmungsbild der 3. Liga eine Mehrheit für die Befürworter einer Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen gibt, liegt vor allem am Chemnitzer FC. Der abstiegsbedrohte und finanziell angeschlagene Klub aus Sachsen legte binnen zehn Tagen eine bemerkenswerte Wende um 180 Grad hin und stimmte am Montag überraschend für Geisterspiele.
Gerade einmal zehn Tage ist es her, da ließ sich der CFC zu möglichen Geisterspielen noch wie folgt zitieren: „Für die 3. Liga sehen wir dies aufgrund der bestehenden und zu erwartenden Auflagen als organisatorisch unmöglich, gesundheitlich sowie wirtschaftlich nicht darstellbar und gesellschaftlich nicht vermittelbar.“ Gemeinsam mit sieben anderen Vereinen hatte der CFC ein langes Positionspapier verfasst, das sich klar für einen Abbruch der Saison aussprach. Dabei ging es weniger um wirtschaftliche, als um gesellschaftliche und moralische Gründe.
Chemnitzer FC begründet seinen Seitenwechsel
Von der Moral vergangener Tage war bei der Abstimmung in der Konferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montagnachmittag wenig übrig bei der Chemnitzer Vereinsführung. Diese stimmte überraschend für eine Weiterführung der Saison – und bescherte dem Verband damit eine knappe Mehrheit von zehn zu acht Stimmen bei zwei Enthaltungen.
Beim eigenen Anhang kam der Sinneswandel durchwachsen an. Auf der Facebookseite des Vereins liefern sich Befürworter und Kritiker Diskussionen, wobei die Zahl der Kritiker höher ist - oder zumindest das Kommentaraufkommen höher. „Bundesweit wieder einmal noch vorhandene Sympathien verspielt“, schreibt ein enttäuschter CFC-Fan. Ein anderer ist sauer: „Schämt euch! Null Glaubwürdigkeit diese Vereinsführung.“
Gegenüber „liga3-online“ begründete der Chemnitzer FC am Dienstag seinen Richtungswechsel. Man habe damals auf Basis der Faktenlage entschieden, diese habe sich nun durch das vorliegende Gesundheitskonzept und die Finanzhilfe des DFB maßgeblich geändert. Dies habe die Verantwortlichen am Montag überzeugt, nun doch für eine sportliche Fortsetzung der Saison zu stimmen. Nach dpa-Informationen erfolgte der Meinungsumschwung aber auch auf Betreiben von Insolvenzverwalter Klaus Siemon (mz/bbi/dpa)