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Final-Niederlage Siegesparade abgesagt - Katerstimmung in England

Berichten zufolge gab es schon Pläne für einen triumphalen Einzug der Three Lions in der britischen Hauptstadt. Doch daraus wird nichts. Auch Hoffnungen auf einen extra Feiertag waren verfrüht.

Von dpa 15.07.2024, 11:31
Ein England-Fan kauert traurig in eine Flagge gehüllt.
Ein England-Fan kauert traurig in eine Flagge gehüllt. Gareth Fuller/PA Wire/dpa

London - Nach 58 Jahren sollte das Warten auf einen Titel für das Mutterland des Fußballs ein Ende haben - so war die Stimmung in England vor dem EM-Finale. Doch nach der 2:1-Niederlage gegen Spanien herrscht Ernüchterung.

Pläne der neuen Labour-Regierung für eine Siegesparade der Three Lions und ihres Trainers Gareth Southgate in der Hauptstadt London am Dienstag, von denen die „Times“ berichtet hatte, konnten in der Schublade bleiben. 

Sperrstunde war verlängert worden

Viele Menschen hatten darauf gehofft, die Regierung des fußballbegeisterten Premierministers Keir Starmer könne sogar einen extra Feiertag ausrufen. Das galt der „Times“ zufolge wegen der erheblichen Kosten als unwahrscheinlich - doch das ging in der Euphorie unter. 

Die alte Tory-Regierung, die am 4. Juli aus dem Amt gewählt worden war, hatte noch als eine ihrer letzten Amtshandlungen eine Verlängerung der Sperrstunde in Pubs bewilligt. Man wollte den Leuten erlauben, „sich ordentlich die Kante zu geben“, hatte der konservative Parlamentarier Lord Sharpe of Epsom damals angekündigt. Doch das dürfte nun allenfalls dazu gedient haben, den Kummer zu ertränken.

Den letzten Titel holte England 1966

Die Hoffnung, der Fußball könne jetzt endlich nach Hause kommen, wie es in dem Song „Three Lions“ (Football's Coming Home) von 1996 hieß, erfasste auch die Königsfamilie. Thronfolger Prinz William (42) und sein ältester Sohn Prinz George (11) hatten sich das Spiel im Olympiastadion in Berlin angeschaut. König Charles III. (75) hatte regelmäßig Mut machende Botschaften an die Nationalelf herausgegeben.

Den letzten Titel gewann England 1966, als das Team des größten britischen Landesteils bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land siegte. Nach zuletzt gutem Abschneiden in internationalen Turnieren war die Überzeugung in England verbreitet, dass es nun endlich wieder so weit sein müsse.