Dagmar Freitag sieht Anlass zur Sorge Dagmar Freitag sieht Anlass zur Sorge: "Nur Spitze des Eisberges"
Berlin/dpa - „Ich bin der Sporthilfe sehr dankbar, dass das Thema aufgegriffen wurde. Eine solche Studie war überfällig und die Ergebnisse zeigen, dass sich der deutsche Sport brennenden Themen zu stellen hat“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Die DSH hatte nach der anonymen Befragung von 1154 Spitzenathleten eine Studie veröffentlicht, bei der Sportler psychische Erkrankungen wie Depressionen (9,3%) oder Burn-out (11,4%) angaben und 57,7 Prozent von Existenzängsten sprachen.
Die Zahl jener Sportler (8,7 Prozent), die einräumten, Absprachen über den Wettkampfausgang beteiligt zu sein, gibt laut Freitag „Anlass zur Sorge“, zumal auch die Anzahl derer, die die Frage nicht beantwortetet haben, erheblich sei. „Über die Gründe dafür kann man nur spekulieren, es könnte aber bedeuten, dass sich nur wenige wirklich offenbart haben und die Studie nur die Spitze des Eisberges erfasst hat. Das zeigt einmal mehr: Die Integrität des Sports ist gefährdet - durch Doping, Match-Fixing und andere unschöne Begleiterscheinungen.“
Wichtig sei, dass die DSH nicht nur Probleme aufzeigte, sondern auch bereits entsprechende Rückschlüsse für ihr Fördersystem gezogen hat. „Die starre Fixierung auf Medaillen, die im DOSB die dominierende Rolle spielt, ist bei der Sporthilfe so nicht mehr zu erkennen.“ Es stelle sich die Frage, ob sich auch Universitäten oder Arbeitgeber angesprochen fühlen. „Entscheidend ist, wie weit die Strahlkraft der Studie in die Gesellschaft reicht.“