Er coachte auch in Halle Corona-Tod: DDR-Erfolg-Turntrainer Dieter Hofmann stirbt an Covid-19
Freiburg - Dieter Hofmann, langjähriger Erfolgstrainer der DDR-Kunstturnriege, ist am vergangenen Wochenende im Universitätsklinikum Freiburg im Alter von 79 Jahren an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Unter der Regie Hofmanns gewannen seine Athleten wie Holger Berendt, Sven Tippelt oder Sylvio Kroll zwischen 1983 und 1989 bei internationalen Großereignissen insgesamt 52 Medaillen. Vor seiner Zeit als DDR-Nationaltrainer betreute er die Turner beim SC Chemie Halle.
Nach dem Fall der Mauer 1989 und der Wiedervereinigung gab es für den erfahrenen Coach so recht keinen Platz mehr in Deutschland. Noch vor der offiziellen Deutschen Einheit 1990 betreute Hofmann gemeinsam mit seinem West-Kollegen Franz Heinlein das erste wiedervereinte deutsche Sportteam in der Münchner Olympia-Halle in einen Dreiländerkampf gegen die USA und die UDSSR.
Turn-Trainer Dieter Hofmann: Beim Skifahren in der Schweiz von Coronavirus infiziert
1991 ging Hofmann in die Schweiz und baute in Liestal ein Kunst- und Geräteturnzentrum auf, in dem er viele Jahre lang prägend tätig war. Auch nach seiner Karriere blieb Hofmann seinem Sport verbunden und arbeitete für den Turn-Weltverband Fig in der Trainerausbildung.
Sein Know-how brachte er auch im Bereich der Geräteentwicklung mit ein und war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung eines Sprungtisches, der später das Sprungpferd ablöste. 1993 war Hofmann als IM der Staatsicherheit enttarnt worden.
Hofmann war einige Wochen vor seinem Tod in der Schweiz zum Skifahren, wurde anschließend positiv auf Covid-19 getestet und in Freiburg auf der Intensivstation behandelt. (sid/dpa/mz)