Corona-Krise Corona-Krise : Gesamter Sport in der Region lahmgelegt

Naumburg - Mittlerweile ist auch im Burgenlandkreis der Sport wegen der Corona-Pandemie bis zur untersten Ebene quasi zum Erliegen gekommen. So ruht zum Beispiel der Fußball-Spielbetrieb mindestens bis einschließlich 22. März. Tageblatt/MZ fasst die aktuelle Entwicklung noch einmal zusammen, informiert über Absagen, Verlegungen und Fristen.
Kein Waldlauf, kein Sporttag, kein Gehen, kein Citylauf. Die SSV Eintracht Naumburg hat ihren traditionellen Waldlauf, der eigentlich am kommenden Sonnabend, 21. März, auf der Waldschloßwiese stattfinden sollte, verlegt - aber nicht komplett abgesagt, wie Abteilungsleiter Mathias Höhlig betont: „Wir wollen den Wettkampf, zu dem ja auch wieder die Bezirksmeisterschaften im Crosslauf gehören werden, zu einem späteren Termin in diesem Jahr nachholen.“
Die Naumburger Sporttage, die seit dem vergangenen Jahr wegen der Komprimierung der Wettkämpfe nur noch Sporttag heißen, werden zum geplanten Termin - Sonnabend, 16. Mai - nicht stattfinden. Definitiv abgesagt wurde vom ausrichtenden Kreissportbund (KSB) Burgenland der TWN-City-Lauf und auch das Internationale Straßengehen. „Die ausländischen Starter müssten ja ihre Flüge nach Deutschland buchen und brauchen Planungssicherheit. Diese können wir ihnen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht bieten“, sagt KSB-Geschäftsführer Rayk Peiser. Dessen Stellvertreter Mathias Höhlig bringt indes die Idee ins Spiel, die beim Publikum sehr beliebten Wettbewerbe Schulstaffeln und Kindergarten-Duathlon zu einem späteren Zeitpunkt, möglicherweise auf der Vogelwiese, nachzuholen. „Es wäre schön, wenn der Duathlon nicht wie im Vorjahr komplett ausfällt“, so Höhlig. Damals hatte es zum Sporttag-Termin eine wetterbedingte Absage gegeben, und nur die Staffelrennen wurden im Rahmen des Firmen-Staffellaufes rund um den Marktplatz nachgeholt.
Finnelauf wird verschoben. Aufgrund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit dem Corona-Virus haben sich die Verantwortlichen der SG Finne Billroda „schweren Herzens dazu entschlossen, den diesjährigen Finnelauf zu verschieben“. Er hätte am 25. April stattfinden sollen. „Für uns hat die Gesundheit der Sportler, Besucher und Helfer oberste Priorität. Auch wenn viele Vorbereitungen bereits getroffen sind und sich die Aktiven sicher schon auf den diesjährigen Lauf gefreut haben, gilt es, das Wohl aller zu schützen“, betont Vorstandsvorsitzender Matthias Klug. Vorerst habe man sich vereinsintern entschieden, den 41. Finnelauf auf den 26. September zu verschieben, um die Listung im Landescup und in der Laufrangliste Burgenlandkreis zu gewährleisten. Natürlich sei diese Entscheidung davon abhängig, wie sich das Corona-Virus weiter verbreitet und welche behördlichen Auflagen damit einhergehen. „Alle Läufer, die sich bereits auf unserer Internetseite für die verschiedenen Strecken angemeldet haben, werden wir jetzt anschreiben. Wenn sie am 26. September teilnehmen möchten, bleibt ihre Anmeldung gültig. Andernfalls erstatten wir die Teilnahmegebühr zurück“, informiert der sportliche Leiter der SG Finne, Sven Meinhardt.
›› Mehr Informationen dazu unter: www.finnelauf.de
Handball-Oberliga pausiert bis mindestens 19. April. Nachdem der sachsen-anhaltische Landesverband am vergangenen Donnerstag die Punktspiele auf allen seinen Ebenen zunächst bis einschließlich 29. März abgesetzt hatte, zog inzwischen auch der Mitteldeutsche Handball-Verband (MHV) nach. Er setzte den Spielbetrieb in allen Ligen seines Verantwortungsbereiches bis einschließlich 19. April aus. Der MHV folgte damit einem Beschluss des Präsidiums des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Dessen Präsident, Andreas Michelmann aus Aschersleben, sagte: „Die Corona-Krise ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam bewältigen müssen. Das verlangt von uns allen Einschränkungen. die wir mit Blick auf die Eindämmung des Coronavirus und die Gesundheit aller auf uns nehmen. Wir haben Verantwortung füreinander. Sportliche Prioritäten müssen im Moment klar hintenanstehen.“
Betroffen vom Aussetzen des Spielbetriebs sind auch die beiden Oberliga-Teams (Frauen und Männer) des HC Burgenland. Anfragen zu Aufstiegs- und Abstiegsregelungen könne der Mitteldeutsche Verband für den Fall, dass die Saison durch den DHB als beendet erklärt wird, derzeit nicht beantworten. „Hierzu müssen wir die Aussagen der Arbeitsgruppe des DHB (Spieltechnische Konsequenzen) abwarten“, heißt es in einer Mitteilung des MHV.
„Es gibt meiner Meinung nach vier mögliche Szenarien“, sagte Clubchef Uwe Gering. „Die liebste wäre mir natürlich, dass die Saison ordentlich zu Ende gespielt wird.“ Es seien ja nur noch fünf Partien zu absolvieren. Bis zum 30. Juni könne man das Spieljahr verlängern. Der geplante Termin für das Saisonende (2. Mai) ist freilich nicht zu halten. Weitere mögliche Varianten wären: sofortiges Beenden der Saison und Zurückstellen der Tabelle auf null (kein Meister, keine Auf- und Absteiger); Wertung des aktuellen Tabellenstandes (dann wäre bei den Männern der HCB Mitteldeutscher Meister) oder Wertung des Tabellenstandes nach der Hinrunde (dann wäre Concordia Delitzsch Meister).
Vorerst hat Uwe Gering eine zweiwöchige Trainingspause für alle HCB-Mannschaften - im Erwachsenen- wie Nachwuchsbereich - angeordnet, zumal die Sporthalle in Plotha ohnehin gesperrt ist. Die Oberliga-Männer sollen sich zum Beispiel in dieser Zeit mit von Mannschaftsarzt Kenny Haase erstellten individuellen Trainingsplänen fit halten. „Ich gehe allerdings davon aus, dass die Saison vorzeitig abgebrochen wird und die Tabelle auf null gesetzt wird. Alles andere wäre völliger Humbug“, meinte Steffen Baumgart, Coach des Oberliga-Männerteams der Burgenländer.
Kegler setzen auch vorerst aus. Der Vorstand des Kreisverbandes Kegeln schließt sich den Beschlüssen des Deutschen Kegelbundes Classic an und setzt nach den Punktspielen des vergangenen Wochenendes auch jene vom 21. und 22. März aus. „Über die Durchführung der Kreiseinzelmeisterschaften am 28./29. März wird zu gegebener Zeit informiert. Sollten sich Mannschaften über die Aussetzung hinwegsetzen, haben sie mit Konsequenzen zu rechnen“, so Kreischef Werner Wegnershausen.
Bulabana: Kein Schwimmwettkampf am 28. März. Unabhängig von der vorübergehenden Schließung des Naumburger „Bulabana“ (ab Mittwoch, 18. März) wurde der für den 28. März dort vorgesehene Schwimmwettkampf abgesagt.
Tischtennis-Punktspiele bis mindestens 29. März abgesagt. Der Kreisverband Burgenland, so schreibt dessen Vorsitzender Rainer Merten, hat sich der Entscheidung des Tischtennis-Verbandes Sachsen-Anhalt (TTVSA) angeschlossen und den Punktspielbetrieb auf Kreisebene sowie auch die anstehenden Turniere bis einschließlich 29. März komplett ausgesetzt.
Keine Wahlversammlung beim NSV: Wie der Naumburger SV 1951 mitteilt, fallen wegen der Corona-Krisa alle Wettkämpfe und Trainingseinheiten in den Abteilungen des Vereins bis auf Weiteres aus. Gleichzeitig ist das Sportbüro für diese Zeit geschlossen. Ansprechpartnerin ist für diese Zeit die Vorsitzende Christiane Beck, Telefon 03445/204160. Weiterhin entfällt auch die geplante Wahlversammlung am 28. März.
Weitgehend ruht auch der Trainingsbetrieb. Nicht nur wegen der Hallensperrungen (nach dem Kreis hat nun zum Beispiel die Stadt Naumburg ihre Objekte ebenfalls geschlossen) ruht auch der Trainingsbetrieb in den Sportvereinen des Kreises weitgehend. Neben den Handballern des HC Burgenland und den Fußballern des SC Naumburg (wir berichteten) hat sich am Montag auch der FC ZWK Nebra für diese Regelung entschieden. „Der Trainingsbetrieb aller Mannschaften wird bis auf Weiteres, vorerst jedoch für mindestens 14 Tage eingestellt. Die Sportanlagen des FC ZWK Nebra auf dem Dieter-Höhne-Sportfeld werden mit sofortiger Wirkung für den Trainingsbetrieb geschlossen“, schreibt Clubpräsident Steffen Fuchs.
Inzwischen ist auch das Training der Leichtathleten der SSV Eintracht Naumburg bis zum Ende der Osterferien ausgesetzt worden.
›› Sportvereine und Veranstalter von Wettkämpfen, die ihre Mitglieder und Zuschauer über aktuelle Entwicklungen infolge der Corona-Pandemie informieren möchten, können sich per E-Mail an [email protected] wenden.