1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Chemiepokal in Halle: Chemiepokal in Halle: Champions und Talente beim Box-Event

Chemiepokal in Halle Chemiepokal in Halle: Champions und Talente beim Box-Event

Von Petra Szag 27.05.2014, 21:11
Serge Michel gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern beim Chemiepokal. 2013 war der 81-Kilo-Mann bis ins Finale vorgedrungen.
Serge Michel gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern beim Chemiepokal. 2013 war der 81-Kilo-Mann bis ins Finale vorgedrungen.  ARchiv/Schulz Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Sich eine gute Ausgangsposition sichern für den Schlagabtausch um die Olympiastartplätze - das wollen die 115 Boxer aus 18 Ländern, wenn sie ab heute im Ballsaal des Maritim-Hotels durch die Ringseile klettern. Die 41. Auflage des Chemiepokals hat sowohl hochdekorierte Athleten als auch aufstrebende Talente der nationalen und internationalen Boxszene angezogen - wohl auch, weil es in diesem Jahr weder EM noch WM gibt.

Die MZ erklärt, wer in den einzelnen Gewichtsklassen favorisiert ist und wo sich die DBV-Boxer einordnen.

Limit 46 bis 49 Kilogramm

Der Kasache Zhomart Yerzahn kommt mit der Empfehlung eines Turniersieges in Polen nach Halle. Russlands Meister Belik Galaonv hat die Weltliga mitgeboxt, der Koreaner Jonghun Shin ist olympiaerprobt. Der junge Deutsche Serge Neumann (20) hat angesichts der Konkurrenz nur Außenseiterchancen. Er soll internationale Erfahrungen sammeln.

Bis 52 Kilogramm

Italiens Meister Manuel Cappai ist bei der WM nur knapp am späteren Titelträger gescheitert. Er gilt ebenso als aussichtsreich wie der Ire Chris Phelan. Der angekündigte Weltmeister Misha Aloyan aus Russland fehlt allerdings. Das erhöht auch die Chancen des Chemnitzers Ronny Beblik, der im Vorjahr die Gewichtsklasse gewonnen hat. Auch Hamza Touba gilt als Sieganwärter. Die beide Deutschen sind auf Augenhöhe, wollen unbedingt der deutsche Olympia-Starter dieses Limits werden.

Bis 56 Kilogramm

Der Engländer Luke McCormack hinterließ im gemeinsamen Trainingslager mit der deutschen Auswahl einen starken Eindruck. Auch den Ungarn Krsztian Nagy sollte man auf der Rechnung haben. Chinas Meister Zhang Jiawei bringt WM-Erfahrung mit, hat da den Straubinger Edgar Walth geschlagen. Dieser will Revanche, muss zudem den Angriff des jungen Omar El-Hag (19) aus Moers abwehren. Das Finale erscheint für beide nicht unrealistisch.

Bis 60 Kilogramm

Eine der Klassen mit klarem Favoriten: Hier wird Koreas Olympiazweiter Soonchul Han das Maß aller Dinge sein. Artur Bril aus Köln gilt als großes Talent. Doch der Sieger der Olympischen Jugendspiele und Jugend-WM kämpft sich nach Abiturpause und Verletzung gerade erst zurück. Zwei weitere Deutsche sind am Start: Robert Harutyunyan aus Hamburg hat sich gut entwickelt und mehr als Außenseiterchancen, Atdhe Gashi aus Babelsberg soll Erfahrung sammeln.

Bis 64 Kilogramm

Die Klasse mit einer großen deutschen Siegchance: Es wäre sicher eine Enttäuschung, wenn der Hamburger Artem Harutyunyan nicht ins Finale kommt. Dem EM-Dritten des Vorjahres könnten Vizeeuropameister Dimitri Galagot aus Moldawien und Englands Champion Sam Maxwell wohl am gefährlichsten werden. Für den Traunreuter Eugen Dahinten ist sicher schon die Nominierung ein Erfolg.

Bis 69 Kilogramm

Die größte deutsche Turnierhoffnung heißt Araijk Marutjan. Dem WM-Dritten und Vizeeuropameister aus Schwerin könnte in die Karten spielen, dass die Nummer eins der Welt, der Kasache Danijar Yeleussinov, kurzfristig absagte. Russlands Routinier Islam Edisultanov und Irlands Champion Stephen Donnely sind ebenso zu beachten wie der Franzose Souleymane Cissokho. Slawa Kerber aus Lohne wird keinen leichten Stand haben.

Bis 75 Kilogramm

Der WM-Dritte Antony Fowler aus England und Ungarns EM-Bronzemedaillengewinner Zoltan Harcsa sind nach Absage des kasachischen Weltmeisters Zhanibek Alimkhanuly die Favoriten. Im deutschen Lager kämpfen Denis Radovan aus Köln und der Ludwigsburger Xhek Paskali um die Nachfolge des ins Profilager gewechselten Stefan Härtel.

Bis 81 Kilogramm

Eine Hammerbesetzung mit dem Olympia- und WM-Zweiten Adilbek Niyazymbetov aus Kasachstan und dem Europameister und WM-Dritten Joe Ward aus Irland. Die beiden Deutschen Serge Michel aus Traunsreut und der Esslinger Igor Teziev haben Lokalmatador Kevin Künzel den Startplatz streitig machen können. Beide können nun beweisen, dass sie auf einem guten Weg in die Weltspitze sind.

Bis 91 Kilogramm

Russlands Europameister Alexei Egorov trägt die Favoritenbürde. Auch Routinier Warren Baister aus England wird eine starke Form nachgesagt. Da die deutsche Nummer eins, Vorjahressieger Emir Ahmatovic aus Wetzlar, verletzt fehlt, müssen der 18-jährige Albon Pervizaj aus Schwerin und Artur Mann aus Gifhorn in die Bresche springen. Chancen: wohl eher gering.

Über 91 Kilogramm

Der zweifache WM-Dritte Erik Pfeifer aus Lohne ist nicht fit. Florian Schulz aus Greifswald gibt seinen Einstand bei den Männern. Die Pokalvergabe wird hier über den weltligaerfahrenen Frazer Clarke (England), den JWM-Zweiten Tony Yoka (Frankreich) und Russlands Meister Ivan Veriasow gehen. Die große Unbekannte ist der Frankfurter Ali Kiydin.

Die Vorkämpfe sind am Mittwoch jeweils ab 12 Uhr, 16 Uhr und 20 Uhr.

Die Viertelfinals am Donnerstag beginnen um 11 Uhr, 15.30 Uhr und 20 Uhr.

Die Halbfinals stehen am Freitag ab 15 und 18.30 Uhr an, die Finals am Sonnabend ab 19 Uhr. Geboxt wird im Maritim-Hotel.

An den ersten beiden Tagen ist der Eintritt frei. Die Halbfinal-Tickets kosten 16 oder 18 Euro, die Finals 26 oder 30 Euro.