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Früher Tod schockt Boxwelt Boxer Markus Beyer gestorben: Früher Tod schockt Boxwelt - Warum der Sachse eine große Lücke hinterlässt

Von Petra Szag 04.12.2018, 16:49
Markus Beyer mit MZ-Reporterin Petra Szag im Jahr 2007
Markus Beyer mit MZ-Reporterin Petra Szag im Jahr 2007 imago/Suedraumfoto

Halle (Saale) - Es fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube: Markus Beyer ist tot. Der bei solchen Hiobsbotschaften übliche Dreizeiler, den die Agenturen als Erstinformation absetzen, klingt so nüchtern: „...starb nach kurzer schwerer Krankheit“. Dass der einstige Erfolgsboxer nicht fit war, wussten die Fans spätestens seit dem SES-Boxabend am 15. September in Magdeburg.

Da fiel der 47-jährige Sachse als Kommentator für den MDR kurzfristig aus. Er wünschte den Profis viel Erfolg aus einem Berliner Krankenhaus, in der er zu dieser Zeit behandelt wurde. Offenbar hat Beyer die Klinik nicht mehr verlassen. Er verlor seinen letzten Kampf am Montagabend. Woran er genau gestorben ist, blieb zunächst unklar. Privatsphäre, sagt die Familie.

Markus Beyer gewann 1995 Chemiepokal in Halle

Beyer wird als einer der Großen der Boxszene in Erinnerung bleiben. Hatte der einstige Geraer Sportschüler als Amateur mit WM-Bronze und EM-Silber sein Talent angedeutet, so gelang ihm bei den Profis der durchschlagende Erfolg. Erst als dritter Deutscher erkämpfte er im Ausland einen WM-Titel. Verlor ihn wieder und holte ihn sich erneut. Zweimal machte er das. Spektakulär.

Die Glitzerwelt, in die er nach dem Karriereende 2008 durch seine Ehe mit Danii, die frühere Sängerin der Gruppe „Mr. President“ kurzzeitig eintauchte, war nicht sein Ding. Sichtlich wohler fühlte sich Beyer beim Chemiepokal-Turnier in Halle, das er 1995 selbst gewonnen hatte und später als Zuschauer besuchte.

Oder bei Profiveranstaltungen, bei denen er wegen seines Fachwissens ein gern gesehener Gesprächspartner war. Zugänglich trat Beyer auf, hilfsbereit und jederzeit auskunftsfreudig - für Journalisten ein Glücksfall.

Markus Beyer engagierte sich für Box-Nachwuchs

Das gilt auch für Sachsens Boxtalente. Nach Scheidung und Rückkehr in die Heimat 2011 gründete er mit seinem Vater den Boxclub Breitenbrunn. „Ich kann meine Gefühle mit Worten nicht beschreiben“, sagte Beyers einstiger Trainer Ulli Wegner der „Bild“. „Jeder weiß, dass er mein Lieblingssportler war - und das hatte vor allem eine menschliche Komponente.“ Damit spricht Wegner vielen aus dem Herzen. (mz)