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Tennislegende wird 50 Boris Becker und seine Frauen

Von Christiane Vielhaber 22.11.2017, 09:34
Sind seit 2009 verheiratet: Lilly Kerssenberg und Boris Becker (l.).
Sind seit 2009 verheiratet: Lilly Kerssenberg und Boris Becker (l.). dpa

Köln - Es sind zwei Wörter, die Boris Becker wohl nie mehr loswerden wird: Beuteschema und Besenkammer. Bei kaum einem anderen Prominenten wird das Intimste so stark öffentlich diskutiert, auf dem Boulevard hin und hergezerrt. So richtig gewehrt hat sich Boris Becker dagegen nie – im Gegenteil. Er hat das Gerede oft noch befeuert, ob aus Naivität oder Geltungssucht, das war nicht immer zu unterscheiden.

„Ich bin ein Typ, der eine Frau an seiner Seite braucht.“ Und: „Mit einer zahmen Frau kann ich nichts anfangen“, sagte Becker einmal. So, als wolle er selbst ein Draufgänger-Image kultivieren, das doch so gar nicht zu seinem harmlosen Äußeren passt.

Am Anfang war noch alles ganz brav

Am Anfang war noch alles ganz brav. Da gab es eine Benedictine Courtin und danach Karen Schultz. Letztere war in Hamburg Tennis-Spielerbetreuerin. „Er platzte eines Abends in meine Familie bat, mitessen zu können“, erzählte Schultz viel später von seinen Werbeversuchen.

Im Nachhinein auffallend: Die ersten beiden Freundinnen hatten kurze, blonde Haare. Ein Psychologe mutmaßte einst, Becker habe sich in dieser frühen Phase vielleicht noch an seiner blonden Mutter und Schwester orientiert.

Die verhängnisvolle Besenkammeraffäre 

Doch dann kam Anfang der 90er Barbara Feltus: Dunkelhäutig, modisch-elegant, sicher auf dem Parkett. Sie gab dem außerhalb des Platzes eher linkischen Becker eine gewisse Klasse. Doch dem gelang es, die Sache grandios peinlich zu vermasseln.

1999, als seine Frau mit dem zweiten Kind schwanger war, kam es zur verhängnisvollen Besenkammeraffäre. Aus einer flüchtigen Begegnung mit dem russischen Model Angela Ermakowa im Londoner Nobelrestaurant Nobu ging Tochter Anna hervor. Später berichtigte Becker in einer Talkshow, der Zeugungsort sei nicht die Besenkammer, sondern eine Treppe zwischen den Toiletten gewesen. Wie dem auch sei. Barbara Becker ließ sich folgerichtig scheiden – nach immerhin acht Jahren. Von da an verlief der Weg holprig.

Holpriger Weg nach Scheidung

Die deutsche Rapperin Sabrina Setlur (Achtung, Beuteschema!) war die erste Frau, mit der sich Boris Becker nach der Trennung zeigte. „Ich glaube, dass die Öffentlichkeit nach einer Gewöhnungsphase die neue Situation annehmen wird“, meinte er ganz staatsmännisch. Viel Zeit blieb nicht, denn nach drei Monaten war alles vorbei. Setlur sprach angesichts des öffentlichen Drucks im Nachhinein von einer  „Grenzerfahrung“. Es folgten die Managerin Patrice Farameh und die Tänzerin Caroline Rocher. Boris Becker, ein Suchender.

2005 begegneten sich Becker und Sharlely „Lilly“ Kerssenberg zum ersten Mal in einer Bar in Miami. Die Frau, die eine Geschichte als Model und Hostess hat, hatte im Alter von drei Jahren ihre Mutter – die aus der ehemaligen holländischen Kolonie Surinam stammte – bei einem Autounfall verloren. Sie wuchs bei der Großmutter auf. Becker schlägt wieder einen Haken, macht mit Lilly per SMS Schluss und überrascht mit einer Beziehung zur 15 Jahre jüngeren Tochter seines ehemaligen Managers Axel Meyer-Wölden, Alexandra. Schon bald wurde die Verlobung bekannt gegeben – doch schon nach zwei Monaten ist alles vorbei. Hatte sich Becker kurz verirrt oder war es einfach ein PR-Gag?

Heirantsantrag bei "Wetten, dass ...?"

Becker kehrt zu Lilly zurück, macht ihr bei „Wetten, dass ...?“ einen Heiratsantrag. Und so öffentlich geht es weiter. Lilly hat Spaß daran. Sie ist bei den TV-Shows „Let's Dance“ und „Global Gladiators“ dabei, fürs „Dschungelcamp“ im Gespräch – angeblich gegen eine Gage von 300.000 Euro, die die beiden vielleicht gerade gut brauchen können. „Geld zieht vielleicht die Art Frauen an, die du willst, aber harte Zeiten ziehen die Frau an, die du brauchst“, twitterte sie nach den Insolvenzgerüchten. Zumindest in der PR-Arbeit sind die beiden auf Augenhöhe.