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Basketball in Weißenfels Basketball in Weißenfels: MBC trennt sich vor Quakenbrück von Dorris und Webb

Von Tobias Schlegel 09.04.2015, 08:13
Darryl Webb (rechts) und Mark Dorris stehen nicht mehr im Team von MBC-Trainer Silvano Poropat.
Darryl Webb (rechts) und Mark Dorris stehen nicht mehr im Team von MBC-Trainer Silvano Poropat. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Der Mitteldeutsche Basketball Club wird die letzten fünf Saisonspiele ohne seine beiden Amerikaner Mark Dorris und Darryl Webb bestreiten. Die Verträge der beiden wurden mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Bereits am Donnerstagmorgen stiegen beide in ihren Flieger in Richtung USA. Ausgerechnet einen Tag, nachdem der MBC durch die Niederlage der Crailsheimer gegen Frankfurt den Klassenerhalt in der Tasche hatte. „Das eine hat mit dem anderen aber überhaupt nichts zutun“, erklärt MBC-Teammanager Martin Geissler auf MZ-Nachfrage. Bereits in der vergangenen Woche sei die Entscheidung gefallen, sich von Dorris und Webb zu trennen. „Sie müssen sich nichts vorwerfen lassen, doch wir haben sportlich mehr von ihnen erwartet. Dies wurde bereits in den letzten Wochen deutlich, wo sie nur sehr wenig zum Einsatz gekommen sind“, so Geissler weiter.

Mehr Zeiten für deutsche Spieler

In einer Pressemitteilung hatte Cheftrainer Silvano Poropat erklärt, die beiden Legionäre würden nicht zu der Spielphilosophie des Clubs passen. Warum wurden ihre Probeverträge Ende Februar dann überhaupt verlängert? „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir einfach keine besseren Alternativen“, stellt Geissler klar. Dennoch hätten die beiden auch einen Anteil am Ligaverbleib des MBC. „Sie haben die Konkurrenzsituation in der Mannschaft angestachelt“, so der Team-Manager.

In den kommenden fünf Partien will der MBC nun verstärkt das deutsche Personal mit berücksichtigen, auch im Hinblick auf die kommende Spielzeit. Robert Zinn ist da zum Beispiel ein Kandidat, der auf mehr Einsatzzeit hoffen darf. „Er soll eine Chance bekommen, damit wir sehen, wie er mit der Verantwortung klarkommt“, sagt Geissler.

Unter den Anhängern des MBC wurde die Nachricht indes mit gemischten Gefühlen aufgenommen. „Der Zeitpunkt bringt einen faden Beigeschmack mit sich. Ich habe das Gefühl, jetzt wo wir den Klassenerhalt sicher haben, brauchen wir die beiden nicht mehr und können so Geld sparen“, sagt Jens Peltsch-Hahnemann. Für den Weißenfelser seien Dorris und Webb aber ohnehin nicht die erhoffte Verstärkung gewesen.

„Ich glaube, man hat damals bei der Entlassung von Ryan Nicholas nur einen Schuldigen für die Niederlagenserie gesucht“, vermutet Peltsch-Hahnemann. Der gleichen Ansicht ist auch Christian Meusel: „Aus meiner Sicht war es schon unverständlich, warum man die zwei überhaupt zum MBC geholt hat. Mit der vorzeitigen Auflösung der Verträge beider Spieler zeigt sich nun, dass Ryan Nicholas damals nur ein Bauernopfer für die lange Niederlagenserie war.

“ Und auch er findet den Zeitpunkt nicht günstig gewählt. „Seit Mittwochabend steht der Klassenerhalt auch theoretisch fest und am nächsten Tag schmeißt man die Spieler raus. Das wirft kein gutes Licht auf den Verein.“

Fans diskutieren auf Facebook

Roland Kaluza schlägt noch härtere Töne an: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan“, nimmt er Bezug auf eine alte Redensart. Sylke Rauch findet diese Maßnahme „schade. Es ist traurig, dass das Menschliche immer mehr auf der Strecke bleibt“, so die Weißenfelserin. Für sie erschließt sich der Sinn nicht, erst Spieler unter Vertrag zu nehmen, sie dann kaum einzusetzen und wieder rauszuwerfen. „Aber so ist wohl das Geschäft“, sagt Rauch.

Auch in die sozialen Netzwerke ist das Thema vorgedrungen. „Also langsam verstehe ich die Personalpolitik auch nicht mehr. Wirtschaftlich betrachtet durchaus sinnvoll, aber sonst?“, kommentiert Henning Scheibert die Abgänge auf Facebook. Nicole Schiemann kann die Entscheidung hingegen nachvollziehen. „Ich finde die Abgänge nicht dramatisch, denn beide haben nicht die Leistung gebracht, die ich und vermutlich auch der Trainer und das Management erwartet haben. Es ist gut, wenn nun ein paar junge deutsche Spieler mehr Einsatzzeit bekommen und wir noch etwas Geld sparen können“, erklärt Schiemann.

Zudem sei auch unklar, was in den Verträgen beider ausgehandelt wurde. „Einen Vertrag kann man ja nur auflösen, wenn es eine entsprechende Klausel gibt“ meint die Weißenfelserin. Ähnlich sieht es Maik Zeugner: „Wir wissen nicht, wie die Gespräche verlaufen sind. Vielleicht waren auch die Spieler unzufrieden mit der jetzigen Situation und wollten ebenfalls gehen“, so der Naumburger. (mz)

Aufbauspieler Mark Dorris (im Bild) gehört ebenso nicht mehr zum MBC-Kader wie Power Forward Darryl Webb.
Aufbauspieler Mark Dorris (im Bild) gehört ebenso nicht mehr zum MBC-Kader wie Power Forward Darryl Webb.
Michael Thomé Lizenz