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Mit Babybauch an der Bande Aljona Savchenko zwischen Baby-Vorfreude und Karriere-Planung

07.08.2019, 13:17
Aljona Savchenko, hier bei einer "Holiday on Ice"-Pressekonferenz im Mai 2019.
Aljona Savchenko, hier bei einer "Holiday on Ice"-Pressekonferenz im Mai 2019. www.imago-images.de

Köln - Ihren prallen Kugelbauch unter dem gespannten weißen T-Shirt präsentierte Aljona Savchenko voller Stolz. Im Oktober ist es schließlich soweit. Dann wird die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin erstmals Mutter. Dem ordnet die 35-Jährige alles unter.

Beim Training von Eiskunstlauftalenten beim Sommercamp von Holiday On Ice  ging Savchenko trotzdem mit aufs Eis und unterstützte die Kinder beim Training.

Der Start in ihren neuen Lebensabschnitt soll aber nicht das Ende des alten bedeuten. Savchenko möchte nach der Geburt ihrer Tochter „auf jeden Fall“ aufs Eis zurückkehren: „Ich will dann natürlich wieder zurück ins Laufen kommen“, sagte die gebürtige Ukrainerin in der Trainingshalle der Kölner Haie dem SID.

Aljona Savchenko: Tochter wird im Oktober erwartet

Bis dahin ist es noch ein gutes Stück Weg. Derzeit gibt sie vorzugsweise mit ihrem Goldpartner Bruno Massot aufstrebenden Talenten wichtige Tipps. Savchenko korrigiert Fehler und wiederholt mantraartig, was wichtig für das Publikum ist: Kinn hoch, Schultern anspannen und immer schön auf die Ausstrahlung achten. „Die Leute kommen nur euretwegen in die Halle“, sagte sie vor versammelter Gruppe.

Zu den „Lehrlingen“ gehört auch die Tochter des früheren Eishockey-Nationalspielers Andreas Niederberger. „Mein Vater war viermal bei den Olympischen Spielen und fünfmal deutscher Meister. Meine Brüder spielen auch in der Nationalmannschaft. Eislaufen liegt bei uns in der Familie“, sagte die zwölfjährige Zoe. Mit Stolz spricht sie über ihren Vater, der zwischen 1986 und 1998 bei der Düsseldorfer EG unter Vertrag stand und Mitglied der deutschen Eishockey-Hall-of-Fame ist.

Auf dem Eis macht Zoe eine gute Figur, das attestierten ihr auch Savchenko/Massot. Generell waren die Sieger von Pyeongchang zufrieden mit den Leistungen der zehn Talente. „Sie waren etwas gestresst und eingeschüchtert, aber jetzt wissen sie, wie man es kontrolliert. Jetzt müssen sie nur daran arbeiten und ihre Motivation beibehalten“, sagte der 30-jährige Massot, der vor zehn Monaten erstmals Vater geworden war.

Savchenko/Massot: Werden auch die Kinder Eiskunstlauf-Stars?

An Motivation mangelt es Zoe Niederberger nicht. Mit eineinhalb Jahren stand sie erstmals auf dem Eis und läuft seit ihrem dritten Lebensjahr Schlittschuh. Ihr großer Traum sind die Olympischen Spiele. „Es wäre eine große Ehre, dabei zu sein, darauf arbeite ich hin.“

Ob dies auch einmal das Ziel ihrer Tochter sein könnte, ließ Savchenko offen. Sie würde dies „sehr gerne unterstützen“, doch sie würde es niemals einfordern: „Jeder hat seine Vorstellungen und Träume. Ich werde sie bei dem unterstützen, was sie möchte, nicht, was ich möchte.“ Auch Massot will seinem Sohn diese Bürde nicht aufzwingen. „Er soll machen, was immer er will. Es ist nicht so, dass wir eine Medaille gewonnen haben, und jetzt soll er das Gleiche machen. Es würde ihn nicht glücklich machen.“

„Vielleicht laufen unsere Kinder ja eines Tages zusammen“, sagte Savchenko zu ihrem Goldpartner, wohl eher nicht ganz ernst gemeint. Denn dass dieser fromme Wunsch einmal Realität wird, ist wohl eher ausgeschlossen. (sid/mz)