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Comeback mit 37 Jahren? Aljona Savchenko: Comeback mit 37 Jahren bei Olympia in Tokio?

17.02.2021, 11:42
Die Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot, hier 2019 bei einer Eislaufgala.
Die Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot, hier 2019 bei einer Eislaufgala. imago sportfotodienst

Hamburg - Ein Sensations-Comeback von Aljona Savchenko? Daran mag nicht einmal ihr Goldcoach Alexander König glauben. „Wir kennen Aljona doch als Eislauf-vernarrt. Aber das ist schon sehr weit hergeholt, ein netter Versuch“, sagte der Paarlauf-Bundestrainer dem SID und nahm damit entsprechenden Spekulationen schnell nahezu jeglichen Wind aus den Segeln.

In der Sport Bild hatte die Paarlauf-Olympiasiegerin von 2018 bekannt, von einer sechsten Olympiateilnahme 2022 in Peking an der Seite ihres Partners Bruno Massot zu träumen. „Wir haben dort nichts zu verlieren, da wir schon Olympia-Gold haben. So wäre Olympia ein reiner Genuss“, sagte die mittlerweile 37-Jährige euphorisch.

Aljona Savchenko träumt von Olympia: Massot hat gesundheitliche Probleme

Doch König, selbst dreimaliger Olympia-Siebter im Paarlauf, kann diese Begeisterung nicht teilen. Er habe zwar mit der gebürtigen Ukrainerin noch am Montag, exakt drei Jahre nach der Traumkür von Pyeongchang, am Telefon mit ein wenig Wehmut über eine Rückkehr geflachst, mehr aber auch nicht.

„Mittlerweile fehlt ja auch ein ganz wichtiger Teil unseres Erfolgsteams“, sagte der Berliner mit Blick auf den frühen Tod seines Co-Trainers und Massot-Vertrauten Jean-Francois Ballester, der im Dezember 2018 mit nur 53 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben war. Hinzu kommen gesundheitliche Probleme bei Massot, der seinerzeit auch im olympischen Winter ständig von starken Rückenschmerzen geplagt war.

Auch für Reinhard Ketterer ist der 32-Jährige „ganz klar der wunde Punkt in der ganzen Sache“, wie der für den Leistungssport zuständige Vize-Präsident der Deutschen Eislauf-Union (DEU) dem SID sagte. Und fügte an: „Aljona ist fit, ihr traue ich mehr oder weniger alles zu.“ Doch bei diesem Satz lag die Betonung eindeutig auf „ihr“.

Aljona Savchenko: Medaillenchancen nur mit Bruno Massot

Und trotzdem: Sollte sich Massot von seiner Partnerin beknien lassen, hätte das Duo laut Ketterer im kommenden Jahr bei Olympia in China durchaus die Chance auf eine Top-Platzierung. „Mindestens Rang fünf, vielleicht sogar eine Medaille“ würde der frühere deutsche Einzelmeister dem Paar zutrauen.

Mit einem anderen Partner, der zwingend einen deutschen Pass besitzen müsste, sei ein solches Resultat aber kaum vorstellbar. Druck allerdings will die Wahl-Oberstdorferin Savchenko auf den gebürtigen Franzosen nicht ausüben: „Ich möchte ihn zu nichts drängen, die Entscheidung muss von ihm selbst kommen.“

Aktuell trainieren Savchenko und Massot nur sporadisch miteinander, um sich für Schaulaufen und Auftritte bei Eis-Shows fitzuhalten. Mehr ist momentan auch aus persönlichen Gründen nicht möglich, beide haben mittlerweile eine Familie gegründet.

Aljona Savchenko ist inzwschen Mutter geworden

Der Rückzug von Savchenko/Massot nach dem Gewinn des WM-Titels 2018 hatte die DEU sportlich weit zurückgeworfen, entsprechend positiv wurden dort die Äußerungen der gebürtigen Ukrainerin aufgenommen. Ketterer: „Eine solche Entwicklung hatte sich nicht angedeutet, aber wir nehmen sie natürlich mit großer Freude auf.“

Mit der Idee von einer abschließenden Olympiateilnahme ohne den ganz großen Leistungsdruck ist Savchenko indes nicht die Erste. Mit genau dieser Motivation ging 1994 in Lillehammer Katarina Witt aufs Eis und belegte am Ende den siebten Platz. Weitgehend unbeachtet allerdings, zu sehr überstrahlte das Duell zwischen der „Schönen“ Nancy Kerrigan und dem „Biest“ Tonya Harding die Entscheidung in der Damen-Konkurrenz. (sid)