Trauerfeier für Hannes Trauerfeier für FCM-Fan Hannes: Magdeburg-Fans nehmen still Abschied
Barleben/Haldensleben - Am Freitagmittag nahmen Freunde und Familie bei einer Trauerfeier auf dem Friedhof in Barleben Abschied von FC Magdeburg-Fan Hannes S. Das berichtet der MDR. Etwa 400 Fans des Drittligisten waren ebenfalls bei der Beisetzung anwesend und legten Blumen in den Vereinsfarben blau-weiß am Grab nieder. Auch die Mannschaft legte einen Kranz nieder, Torjäger Christian Beck war vor Ort.
Nur einen Tag später, am Sonnabend, steht schon wieder Fußball auf dem Programm. Der FCM erwartet den Chemnitzer FC. Es ist das erste Heimspiel seit jener tragischen Nacht, die Hannes S. das Leben kostete. Doch auch wenn die FCM-Fans bereits beim vergangenen Auswärtsspiel in Erfurt eindrucksvoll ihres verstorbenen Kumpels gedachten, so wird es auch gegen Chemnitz noch einmal verschiedene Aktionen geben.
Trauermarsch in Magdeburg
So rufen die Magdeburger Ultras vor dem Spiel (Anpfiff 14 Uhr) zu einem gemeinsamen Trauermarsch vom Bahnhof zum Stadion auf. „Immer entlang des Weges, welchen Hannes regelmäßig zu den Heimspielen bestritt“, wie der „Block U“ mitteilte. An der MDCC-Arena können sich alle Stadionbesucher – erwartet werden über 17.000 - in Kondolenzbücher eintragen. Außerdem verkauft die FCM-Fanszene Gedenkschleifen, die Einnahmen sollen der Familie des Opfers zu Gute kommen.
Bevor es auf dem Platz schließlich um drei Punkte geht, beteiligt sich auch der Verein an der Trauer um Hannes S.. „Vor Anpfiff der Heimpartie wird anlässlich des verstorbenen Fans eine Schweigeminute durchgeführt, die Mannschaft wird vor eigener Kulisse im Trauerflor auflaufen“, teilte der FCM mit. Ob die FCM-Fans ihre Mannschaft anschließend sofort lautstark unterstützen oder, wie in Erfurt, die ersten 25 Minuten schweigen, ließen die Ultras zunächst offen.
Unklar ist unterdessen weiter, wieso es überhaupt so weit kommen konnte, weshalb Hannes S. aus dem Regionalzug stürzte. Bekannt ist, dass er im Zug von einer Gruppe Fans des Halleschen FC attackiert wurde und in Panik den Notmechanismus der Zugtür betätigte. Ob er dann aber sprang oder gestoßen wurde, konnten die Ermittler noch nicht feststellen.
Wie die Bild-Zeitung am Freitag berichtete, soll die entscheidende Zug-Kamera bewusst abgeklebt worden sein. Ob dies bereits seit Beginn der Fahrt oder Zielgerichtet in der Situation der Auseinandersetzung passierte, wurde nicht bekannt. Die Ermittler machten dazu bislang keine weiteren Angaben. (mz/cbo)