Sorge um Stadion-Statik Stadion in Magdeburg: Hüpfende FCM-Fans sind Gefahr für MDCC-Arena
Magdeburg - Im Magdeburger Stadion bröckelt es. Nicht akut gefährlich, aber immerhin doch soviel, dass die Stadt als Stadioneigentümer einen Vermessungsexperten damit beauftragte, die Statik des Bauwerks zu überprüfen.
Und dieser stellte fest, dass die hüpfenden Fans auf den meist proppevollen Tribünen die Haltbarkeit und Lebensdauer des erst vor zehn Jahren gebauten Stadions stark verkürzen.
Wie die Magdeburger Volksstimme am Donnerstag berichtet, sollte die 2006 fertiggestellte und rund 31 Millionen Euro teure MDCC-Arena ursprünglich mindestens fünfzig Jahre ohne Probleme nutzbar sein.
Doch das gleichzeitige, rhythmische Hüpfen der Fans auf den Rängen beansprucht die Konstruktion offenbar derart stark, dass eine verbleibende Standzeit von nur noch etwa siebeneinhalb Jahren errechnet wurde. Wenn die Träger weiter so beansprucht würden.
Keine unmittelbare Gefahr
Mehr als drei Zentimeter schwingen die Tribünen, wenn die Fans ins Aktion sind. Das belegen laut Volksstimme die Daten der Messungen, die während der Heimspiele gegen Rostock und Dresden gesammelt wurden. Dies bewege sich zwar im Bereich der Normen und würde keine unmittelbare Gefahr für die Standsicherheit darstellen, auf lange Sicht aber doch zu einem Problem.
Laut Bericht will das Magdeburger Bauordnungsamt die Situation weiter aufmerksam beobachten. Eine Sperrung des Stadions soll es aber nicht geben. Auch ein Hüpfverbot sei nicht geplant. Dazu gebe es aktuell keine Veranlassung, wird der Leiter des Bauordnungsamtes zitiert. Sollten Maßnahmen notwendig sein, solle nach einer umsetzbare Lösung mit der Stadt gesucht werden.
Fans wurden informiert
Der FCM hat seine Fans auf einer Sitzung informiert. Einen Aufruf zum Unterlassen des Hüpfens gab es nicht. Dafür hätten die Anhänger auch wenig Verständnis. „Springen, Klatschen, Hüpfen gehören nun mal zur Fankultur“, wird Dirk Hedicke vom FCM-Fanrat zitiert.
Wurde das Hüpfen bei der Planung überhaupt in die Bauberechnungen einbezogen? Laut Volksstimme erklärt ein Sprecher der Stadt, dass das Stadion allen Normen entspricht. Es würde das Fünffache an realer Belastung aushalten. Jedoch war das gleichzeitieg Hüpfen Anfang 2000 noch nicht derart ausgeprägt.
Nun wird sich der Stadtrat wohl mit dem Thema befassen müssen. Eine nachträgliche zusätzliche Sicherung sei möglich, wäre aber mit einer langfristigen Sperrung und enormen Kosten verbunden. Die Fans müssen sich vorerst auf strengere Kontrollen einstellen. Damit soll verhindert werden, dass mehr Fans in beliebte Blocks gelangen, als dafür vorgesehen und berechnet worden sind. (mz)