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FCM-Stadion  Stadion des 1. FC Magdeburg: Stadt fordert: "Unterlasst das Hüpfen!"

Von Daniel George 23.11.2016, 07:30
Im "Block U" wird beim 1. FC Magdeburg zu viel gehüpft - sagt jetzt die Stadt. Das Stadion nehme Schaden durch die Erschütterung. Foto: Imago 
Im "Block U" wird beim 1. FC Magdeburg zu viel gehüpft - sagt jetzt die Stadt. Das Stadion nehme Schaden durch die Erschütterung. Foto: Imago  imago sportfotodienst

Magdeburg - Das Hüpf-Problem beim 1. FC Magdeburg geht in die nächste Runde: Nur noch siebeneinhalb Jahre solle die Spielstätte des Drittligisten stehen. Das wurde im Juli dieses Jahres publik. Schuld seien rhythmisch, gleichzeitig hüpfende Fans. Es folgten Untersuchungen. Und nun wendet sich die Landeshauptstadt Magdeburg als Eigentümer der MDCC-Arena direkt an den blau-weißen Anhang: „Fans, bitte unterlasst das Hüpfen auf den Rängen!“, heißt es in einer Erklärung.

"Weit über der Panikgrenze"

Was für ein Timing! Am Sonnabend steht das Derby gegen den Halleschen FC auf dem Drittliga-Spielplan. Die Fans werden sich wohl gerade in dieser Partie das Hüpfen kaum verbieten lassen. Regelmäßig bringt vor allem der „Block U“ das Stadion zum Beben. Das ergaben nun auch die Messungen an der Nordtribüne während des Heimspiels gegen den FC Hansa Rostock.

Die beauftragte Ingenieursfirma hätte eine Beschleunigung von 5 m/s² festgestellt. Dies liege deutlich über der Panikgrenze. Dem Gefühl also, angesichts tatsächlicher oder angenommener Gefahr fliehen zu müssen von 3,0 bis 3,5 m/s². Zum Teil könnten Beschleunigungen von weit über 10 m/s² erreicht werden.

Stärkerer Schaden als bislang angenommen

Übersetzt heißt das: Die hüpfenden FCM-Fans sorgen langsam aber sicher für den Niedergang der MDCC-Arena. Das Hüpfen schade dem Bauwerk stärker als bislang angemommen. „Da ohne das Gutachten das weitere bauliche Vorgehen noch nicht feststeht, kann nur durch Verhaltensänderungen der Stadionbesucher eine temporäre Entlastung der Tribüne erreicht werden“, lässt die Landeshauptstadt Magdeburg verlauten. Der Appell geht mit den Worten strikt und unmissverständlich einher. 

Durch das Bauordnungsamt der Stadt werde dem 1. FC Magdeburg als Mieter noch vor dem Derby eine Anordnung zugestellt, die weitere Maßnahmen enthält, um Personenschäden auszuschließen, heißt es abschließend.

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper schätzt die Lage durchaus ernst ein, berichtet die Magdeburger Volksstimme am Mittwoch. Trümper will sich am Sonnabend als Besucher im Stadion selbst ein Bild machen.

In der Anordnung des Bauordnungsamtes soll das Hüpfverbot klar formuliert werden. Der Verein soll dann in der Pflicht stehen, für eine Umsetzung zu sorgen. Sollten die Fans trotzdem gleichmäßig hüpfen, sei auch ein Spielabbruch nicht ausgeschlossen, wird Trümper im Bericht zitiert. (mz)