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Neues Profimodell beim FCM Neues Profimodell: Was der 1. FC Magdeburg aus seinen Fehlern gelernt hat

Von Daniel George 10.11.2016, 14:04
Ob die Fans und Mitglieder des 1. FC Magdeburg auch dem neuen Profimodell applaudieren? Foto: Imago
Ob die Fans und Mitglieder des 1. FC Magdeburg auch dem neuen Profimodell applaudieren? Foto: Imago imago sportfotodienst

Magdeburg - Die Wortwahl schockierte. Als „alternativlos“ wurde sie damals bezeichnet, die geplante Ausgliederung der Profiabteilung des 1. FC Magdeburg. Und so manches Mitglied bekam es mit der Angst zu tun.

Im Herbst 2015 war das. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Und inzwischen lässt sich feststellen: Der FCM hat aus seinem selbst eingestandenen Kommunikationsfehler gelernt.

Weber: „Wir haben die Mitglieder damals nicht ausreichend einbezogen“

Das Thema steht wieder auf der Agenda beim Drittligisten. Im Hintergrund wurde während der vergangenen zwölf Monate ständig daran gearbeitet. Nur jetzt, genauer gesagt am 22. November, soll das neue Profimodell vorgestellt werden – und zwar den Mitgliedern.

„Die Kommunikation ist damals deshalb nicht geglückt, weil wir die Mitglieder nicht ausreichend in den Prozess einbezogen haben“, sagt Dirk Weber. Das Präsidiumsmitglied gehört der achtköpfigen Arbeitsgruppe an, die sich mit dem Thema beschäftigt – und bewusst das Wort „Ausgliederung“ nicht in den Mund nimmt.

„Das hat im Wesentlichen zwei Gründe“, sagt Weber. „Ein Teil des Profibereiches, nämlich die Einnahmen aus der Vermarktung, fließen bereits jetzt schon in unserer Tochtergesellschaft. Es geht also darum, die Ausgaben aus dem Spielbetrieb den Einnahmen zuzuordnen. Wir halten in unserem Fall die Bezeichnung Ausgliederung für unzutreffend, weil wir dem Verein nichts wegnehmen. Die Profimannschaft wird der eigenen Tochter zugeordnet und diese gehört zu einhundert Prozent dem Verein.“

Details sind vorerst nicht zu erfahren. Ehe der FCM an die Öffentlichkeit geht, möchte er seine Mitglieder überzeugen. „Weil die Mitglieder das Recht auf Information haben und in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung darüber entscheiden sollen, welchen Weg der Verein und seine Tochtergesellschaft zukünftig gehen wird“, erklärt Dirk Weber. Denn: „Wir benötigen einen breiten Zuspruch und daher ist es wichtig, dass alle Mitglieder sich angesprochen fühlen, sich informieren und zur Abstimmung kommen.“

Die Arbeitsgruppe setzt sich beim 1. FC Magdeburg aus drei Fanvertretern, einem Vertreter des Wirtschaftsbeirates, einem Sponsorenvertreter, einem Vertreter aus dem Aufsichtsrat und zwei Vertretern aus dem Präsidium zusammen. Zudem wurden die rechtlichen und organisatorischen Fragen, die für die Umstrukturierung notwendig sind, von externen Beratern und dem Präsidium erarbeitet und im Arbeitskreis diskutiert.

Auf der Informationsveranstaltung sollen die Ergebnisse den Mitgliedern vorgestellt werden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe stehen danach für Fragen zur Verfügung. „Wir wollen den Mitgliedern zeigen, dass sich im Grunde nicht viel verändert und das der Verein auch in Zukunft über die wesentlichen Dinge entscheidet“, erklärt Präsidiumsmitglied Dirk Weber.

 

Weber: „Das ist ein knallhartes Business“

Im Februar soll die richtungsweisende Mitgliederversammlung veranstaltet werden. Dort wird dann eine Dreiviertelmehrheit benötigt, um das neue Profimodell auf den Weg zu bringen. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Geht es um eine mögliche Ausgliederung, oder ein ähnliches Modell, ist die Verunsicherung der Fußball-Fans vielerorts erst einmal groß.

„Viele andere Vereine, die diesen Weg gegangen sind, haben großen Aufwand betrieben, um ihren Mitgliedern die Ängste, die damit einhergehen, zu nehmen“, weiß Dirk Weber. „Im Profifußball müssen wir mit anderen Mitbewerbern Schritt halten. Das ist mittlerweile ein knallhartes Business geworden. Dem gegenüber steht der ideelle Gedanke, die Vereinskultur. Das man nun etwas neu ordnet, um beide Ziele erfolgreich verfolgen zu können, ist wichtig zu vermitteln.“