Kommentar zum FCM-Abstieg Kommentar zum FCM-Abstieg: Weichen wurden schon im Sommer falsch gestellt
Berlin/Magdeburg - Im Erfolg macht man die größten Fehler: Dieses kluge Sprichwort beschreibt den Abstieg des 1. FC Magdeburg aus der 2. Bundesliga treffend. Denn dass es für den FCM nach nur einer – weitgehend ernüchternden – Saison direkt wieder runter in Liga drei geht, hat seine Grundlage im Sommer 2018.
Damals stellte die Vereinsführung nach dem umjubelten Aufstieg die Weichen für die zweite Liga. Und sie stellte sie falsch. Die Verantwortlichen um Mario Kallnik Maik Franz und Jens Härtel ergänzten den Aufstiegskader eher, als dass sie ihn wirklich verstärkten. Zu viele der Zugänge blieben den Nachweis ihrer Zweitligatauglichkeit dauerhaft schuldig.
FCM kommt zu spät in der 2. Bundesliga an
Das große Vertrauen in die Aufstiegshelden zahlte sich nicht aus. Der 1. FC Magdeburg spielte wie ein gutes Drittliga-Team, das sich im Rahmen seiner stark begrenzten Möglichkeiten eine Etage höher durchschlagen musste. Moral und Willen allein sind aber zu wenig für den Klassenerhalt.
Im Winter reagierte die Vereinsführung auf die Fehler aus dem Frühjahr, wechselte Trainer und System, rüstete den Kader mit gestandenen Profis wie Jan Kirchhoff, Timo Perthel oder Giorgi Loria nach. Zu spät, die Hypothek von nur elf Punkten aus der schwachen Hinrunde war zu groß.
So blieb es bei emotionale Strohfeuern mit dem 2:1-Sieg in Hamburg oder dem 1:0 im Ostderby gegen Erzgebirge Aue. Aber gegen die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller ließ der FCM die entscheidenden Punkte liegen. Immer wieder fehlte dem Team die individuelle Qualität, um knappe Spiele für sich zu entscheiden. Dazu kommt – trotz regelmäßig eindrucksvoller Kulisse – die desaströse Heimbilanz von gerade einmal zwei Siegen.
Trotz Abstieg: Mario Kallnik ist beim FCM unumstritten
So endet die erste Saison in der 2. Bundesliga ernüchternd. Ob der FCM die richtigen Konsequenzen zieht? An Mario Kallnik macht man den Misserfolg im Verein nicht fest. Der Vertrag mit dem Geschäftsführer wurde wenige Tage vor dem Abstieg fast schon demonstrativ bis 2022 verlängert. Für die „Mission Wiederaufstieg“ soll er der richtige Mann sein – trotz aller Fehler im Sommer 2018. (mz)
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