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Folgen auch für geplantes Trainingszentrum Folgen auch für geplantes Trainingszentrum: Droht dem FCM bei Abstieg der Ausverkauf?

09.05.2019, 10:29
Die Stammkräfte Jan Kirchhoff und Dennis Erdmann (r.) sind im Sommer ablösefrei und könnten den FCM verlassen.
Die Stammkräfte Jan Kirchhoff und Dennis Erdmann (r.) sind im Sommer ablösefrei und könnten den FCM verlassen. www.imago-images.de

Magdeburg - Mehr als der Abstiegsrelegationsrang ist nicht drin. Und die Chancen darauf sind auch nicht groß. Dem 1. FC Magdeburg droht an diesem Sonntag und damit am vorletzten Spieltag der Abstieg aus der 2. Bundesliga.

Nach nur einem Jahr könnte das Abenteuer für den ehemaligen Europapokalsieger schon wieder vorbei sein. Die Mannschaft von Trainer Michael Oenning hat zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Und muss beim Drittplatzierten 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr im Liveticker) antreten. Ein Rück- und Ausblick.

Ergebnisschwäche

Einen Satz hörte man immer wieder: Die Leistung stimmt, die Ergebnisse tun es allerdings nicht. Nur selten wirkte der Zweitliga-Neuling komplett unterlegen, so wie beim FC St. Pauli, beim 1. FC Köln und im Hinspiel gegen den Hamburger SV. Viel öfter brachte sich die Mannschaft selbst um den Lohn.

Unnötige Gegentore nach individuellen Fehlern kosteten zahlreiche Punkte. Aber auch die Abschlussschwäche war eklatant. Nur 34 Tore in 32 Spielen. Dabei weist die Statistik immerhin durchschnittlich 4,2 Schüsse pro Spiel aufs gegnerische Tor aus.

Trainerbilanz

Nach 13 Spieltagen musste Jens Härtel gehen. Er war mit dem FCM zweimal aufgestiegen und hatte den Verein erstmals in die 2. Bundesliga geführt. Mit nur 9 Punkten aus 13 Spielen konnte er dort aber nicht an die vorangegangenen Leistungen anschließen.

Nachfolger Michael Oenning holte 21 Punkte in 19 Partien, aber immer wieder gab es Niederlagen, wenn der FCM sich aus der Abstiegszone hätte befreien können. Spektakulären Erfolgen wie dem Sieg beim HSV ließ Magdeburg zu oft ernüchternde Vorstellungen folgen.

Was für eine Rettung spricht

„Mit uns rechnet jetzt niemand mehr“, sagt Kapitän Christian Beck. Möglich, dass die fast aussichtslose Situation irgendwie auch befreiend wirkt. Dazu scheint die Moral der Mannschaft weiter intakt - die Spielern glauben trotz allem an den Klassenverbleib und wirken dabei authentisch.

Was gegen die Rettung spricht

In Union Berlin trifft Magdeburg auf einen Gegner, der selbst eine Ergebniskrise hat, aber jeden Punkt im Kampf um den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga braucht. Danach reist zum Saisonfinale Aufsteiger 1. FC Köln zum FCM.

Die Magdeburger Konkurrenz aus Ingolstadt ist in Top-Verfassung und trifft daheim auf Darmstadt, bevor es am letzten Spieltag nach Heidenheim geht. Dazu fällt bei Magdeburg der formstarke Charles Elie Laprévotte wegen eines Bänderrisses aus. Das ohnehin nicht offensivstarke Mittelfeld ist noch weiter geschwächt.

Was passiert nach einem Abstieg?

Zahlreiche Leistungsträger würden im Abstiegsfall wohl den Verein verlassen. Philip Türpitz wird von mehreren Zweitligisten umworben, sein Vertrag läuft aus. Auch Torwart Giorgi Loria, Jan Kirchhoff und Dennis Erdmann besitzen nur einen Kontrakt bis zum Saisonende. Tobias Müller dürfte trotz Vertrags schwer zu halten sein.

Finanziell sollte der FCM stabil genug sein, um eine gute Drittligamannschaft zusammenstellen zu können. Problematischer ist, dass der Club in der 3. Liga ein angedachtes neues Trainingszentrum nicht finanzieren kann. „Wenn wir jetzt im Sommer absteigen sollten, brauchen wir darüber keine Sekunde mehr reden“, hatte Geschäftsführer Mario Kallnik bei der Vorstellung der Pläne im Februar erklärt. (dpa/mz)