FCM vor Derby in Halle FCM vor Derby in Halle: Die alten Helden sind nur Joker
Magdeburg - Die Dynamiken dieses so besonderen Duells kennt Sören Bertram außerordentlich gut. Früher hat er das größte Klubfußballspiel, das Sachsen-Anhalt zu bieten hat, für den Halleschen FC bestritten. Heute läuft er für die andere Seite, den 1. FC Magdeburg, auf. Offensivspieler Bertram ist daher ein absoluter Derby-Experte.
Vor dem zweiten Duell in dieser Drittligasaison am Samstag in Halle (14 Uhr im Liveticker) aber ein schweigender. Reden will der 29-Jährige nicht, ließ er über den FCM mitteilen. Er möchte keinen zusätzlichen verbalen Brennstoff in die ohnehin stets aufgeheizte Stimmung rund um die Begegnung der Vorzeigevereine des Landes einbringen.
Sören Bertram schweigt vor Derby gegen den HFC
Spätfolgen seines frenetisch gefeierten Derbysiegtores zum 1:0-Sieg im Herbst 2019. Bei den HFC-Fans war der Jubellauf des einstigen Publikumslieblings an der Saale gar nicht gut angekommen. Zum anderen vermutlich aber auch die Konsequenz der vergangenen Wochen und Monate in Magdeburg.
Da war Bertram öffentlich von Geschäftsführer Mario Kallnik wegen schwacher Leistungen an den Pranger gestellt worden. Als wären er und der ebenfalls gescholtene Christian Beck allein für die schwache Saison der Blau-Weißen verantwortlich. Bertram schweigt also.
So obliegt es FCM-Trainer Thomas Hoßmang, vorab das Derby aus Magdeburger Sicht zu taxieren. Klar ist: Es ist eines, das die Stimmung im Land endgültig zum Kippen bringen könnte. Der FCM, vor gerade einer Woche noch komplett am Boden, befindet sich nach zwei Siegen in Unterhaching (2:0) und Duisburg (2:1) mächtig im Aufwind. Nun auch noch ein Derbysieg und daraus würde ein echtes Stimmungshoch. Der HFC ist dagegen noch ohne Sieg im Fußballjahr 2021. Hier drohen die Fans die Geduld zu verlieren.
FCM ist durch Winter-Zugänge deutlich stärker geworden
Hoßmang weiß um die Fragilität der Situation. „Wenn wir das Spiel zu leicht angehen und auch nur einen Deut weniger arbeiten, dann haben wir keine Chance“, warnt er. So wie im Hinspiel, als der FCM viel höher als 0:2 hätte verlieren können. „Und wenn das Spiel negativ ausgeht, stehen wir wieder auf den Abstiegsrängen. Wir brauchen daher die gleiche Entschlossenheit wie zuletzt.“
Spielerisch ruhen die blau-weißen Hoffnungen vor allem auf Saliou Sané und Nico Granatowski. Die Winterzugänge erweisen sich bisher als Volltreffer. Sturmspitze Sané kommt auf zwei Tore in vier Spielen. Der emsige Flügelspieler Granatowski hat zuletzt bei 2:1-Sieg in Duisburg den Ausgleich erzielt. „Die Jungs helfen uns sehr“, lobt Hoßmang.
So sehr, dass für Beck und den schweigenden Derbyexperten Bertram nur Jokerrollen bleiben. (mz)