Fussball Zweite Heimspielniederlage: FCM verliert in Unterzahl gegen Holstein Kiel
Der 1. FC Magdeburg hat das zweite Heimspiel in der 2. Bundesliga verloren: Gegen Holstein Kiel stand es am Ende 1:2.
Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg bleibt daheim weiter sieglos: Am Sonntagnachmittag verlor der FCM in der MDCC-Arena mit 1:2 gegen Holstein Kiel. Durch ein Elfmetertor kam Kiel Mitte des zweiten Durchgangs auf die Siegerstraße. Danach spielten die Blau-Weißen vor 19.511 Zuschauern in Unterzahl. Für Kiel ist es der erste Dreier in der diesjährigen Zweitligasaison.
FCM-Trainer Christian Titz wechselte im Vergleich zur 0:4-Pokal-Pleite gegen Eintracht Frankfurt zweimal: Wie Titz in der Pressekonferenz vor der Partie bereits angekündigt hatte, begann Silas Gnaka als rechter Außenverteidiger anstelle von Daniel Elfadli. Als rechter Flügelstürmer lief Jason Ceka auf, gegen Frankfurt hatte Leonardo Scienza diesen Startelfplatz eingenommen. Die Gäste mussten vor der Begegnung drei personelle Rückschläge hinnehmen: Abwehrneuzugang Timo Becker (Infekt), Außenbahnakteur Fabian Reese (Corona) und der erfahrene Mittelfeldmann Lewis Holtby (Knieprobleme) fielen kurzfristig aus.
Von Beginn an lief zweierlei wie gewohnt: Während das Team von Christian Titz direkt presste, war der blau-weiße Anhang auf Anhieb lautstark da. Die erste Großchance der Partie hatten jedoch die Gäste. Nach einem Eckball zwang Angreifer Benedikt Oscar Pichler FCM-Torhüter Dominik Reimann mit einem Kopfball in die rechte unterere Ecke zu einer ersten Parade (4.). Auf der Gegenseite ließ Ceka eine erste Möglichkeit innerhalb des Sechszehners aus spitzem Winkel Chance liegen (6.).
Herrlicher Schuss sorgt für Rückschlag, FCM kommt zurück
Vier Minuten später wurden die Hausherren wieder gefährlich: Auf Höhe des Fünfmeterraums musste Verteidiger Marco Komenda klären – wichtig aus Sicht der Störche, denn Ceka war einschussbereit. Nur wenige Momente später prüfte Magdeburgs Leon Bell Bell Gäste-Keeper Thomas Dähne (11.). Auch die Norddeutschen wählten den Vorwärtsgang, wenngleich der FCM mehr Ballbesitz hatte und sich passsicherer präsentierte. Es entwickelte sich eine zügige und kurzweilige Begegnung. In Minute 18 gingen die Gäste in Führung: Nach einer von Jann-Fiete Arp getretenen Ecke traf Pichler erst den Pfosten, daraufhin schoss Komenda aus zweiter Reihe ein – wahrlich ein Sonntagsschuss. Danach entwickelten die Elbstädter in erster Linie über von Baris Atik reingebrachte Freistöße Gefahr.
Das Spiel wurde ruppiger: Mit Finn Porath (29.) und Arp (31.) sahen gleich zwei Kieler innerhalb weniger Minuten die gelbe Karte. Auch FCM-Hüne Jamie Lawrence bekam den gelben Karton: Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Schwalbe (34.). Zwei Minuten später spielte sich fast Unglaubliches ab: Ceka legte den Ball auf Mittelfeldmann Connor Krempicki ab und dieser setzte den Ball in total aussichtsreicher Position, nämlich mittig und freistehend im Strafraum, in die zweite Etage. In der 43. Minute belohnten sich die Blau-Weißen doch noch für den Aufwand in Durchgang eins: Nach einem Einwurf leitete Moritz Kwarteng auf Ceka weiter und dieser nahm sich aus der Drehung ein Herz. Nach dem Ausgleich blieben die Gastgeber bis zum Pausenpfiff am Drücker.
Aus den Kabinen kam auf beiden Seiten dasselbe Personal zurück auf den grünen Rasen. Und spielerisch knüpfte die zweite Hälfe zunächst an den ersten Durchgang an: Der FCM blieb angriffslustig, aber auch die Gäste spielten weiter mutig. Es ergab sich ein offener Schlagabtausch.
FCM rennt in Unterzahl Rückstand hinterher
Ganz unglücklich stellte sich Jamie Lawrence in der 57. Minute an: Nach einem langen Ball der Gäste war er erst deutlich zu langsam, weshalb Kiels Offensivmann Steven Skrzybski im Strafraum an den Ball kam. Magdeburgs Innenverteidiger wusste sich nur noch mit einer Grätsche zu helfen und ließ Schiri Gerach keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu entscheiden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Pichler ganz abgezockt mit einem Flachschuss in die Mitte, Reimann war nach rechts abgetaucht. Die Partie fand danach ohne Lawrence statt. Denn aufgrund des ungestümen Einsatzes sah er die zweite gelbe Karte, die erste hatte er ja wegen der unnötigen Schwalbe in Durchgang eins bekommen. Um weiter mit vier Verteidigern zu agieren, brachte FCM-Trainer Titz Malcolm Cacutalua für Atik (59.).
Das Spiel wurde hektischer, die Kieler konterten geschickt. In der 69. Minute ging Titz dann aufs Ganze, um noch etwas Zählbares einzufahren: Mit Kai Brünker (für Ceka) und Scienza (fürAmara Condé) brachte er zwei Akteure für die Offensive. Doch auch danach waren es zunächst die Gäste, die im Strafraum auftauchten – wenn auch nicht wirklich gefährlich. Den Spielern des FCM fehlte es in dieser Phase wiederum an Durchschlagskraft. Stoßstürmer Brünker erhielt keine Zuspiele. Mit Ömer Beyaz kam für Gnaka ein weiterer Offensiver (82.). Einfluss aufs Spielgeschehen hatte dieser Wechel keinen nennenswerten: Der FCM blieb recht harmlos. Daran änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr.