„Nicht gerecht, aber praktisch“ 1. FC Magdeburg zahlt Entschädigung: So sieht die Lösung im Landespokal aus

Halle (Saale) - Nach langem Hin und Her herrscht im Streitfall Landespokal endlich Gewissheit. Der 1. FC Magdeburg wird der Vertreter der kommenden DFB-Pokal-Saison sein. Diese Entscheidung hat der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) am Dienstag bekanntgegeben.
Der Landespokal war aufgrund der angespannten Coronalage im November 2020 vor dem Achtelfinale „eingefroren“ worden. Später setzte der FSA ein Qualifikationsspiel der beiden höchstklassigen Vereine in Sachsen-Anhalt an. Der Hallesche FC verlor Ende Mai gegen den Rivalen aus Magdeburg mit 2:3.
SV Graf Zeppelin Abtsdorf klagte erfolgreich gegen FSA-Lösung
Aber schon vor Anpfiff des Spiels klagte der SV Graf Zeppelin Abtsdorf gegen die Entscheidung des Verbandes und bekam von dem Verbandsgericht Recht, das daraufhin die Beschlüsse kippte. Trotzdem wurde das Spiel vom FSA ausgetragen, obwohl nicht klar war, welchen sportlichen Wert dieses Duell haben wird.
Zwei Tage bevor das Schiedsgericht den Fall verhandeln sollte, einigte sich Abtsdorf mit dem FSA nun aber außergerichtlich. Hätte der Siebtligist Recht bekommen, wäre es zum Gau für den Landesverband gekommen: Keine Mannschaft aus Sachsen-Anhalt hätte im DFB-Pokal teilnehmen dürfen. Fehlende Einnahmen sowie ein gewaltiger Imageschaden für den FSA wären die Folge gewesen.
Landespokal-Lösung: 1. FC Magdeburg zahlt jedem Klub zusätzlich 1000 Euro
Die gefundene Einigung bringt den Amateur-Teams eine größere finanzielle Entschädigung als bisher vorgesehen. Neben Halle und Magdeburg waren noch 16 weitere Mannschaften im Pokal vertreten. Jedes Team unterhalb der Regionalliga erhält laut „MDR“ aus der Prämie der ersten DFB-Pokal-Runde 2.300 Euro sowie 2.000 Euro vom Verband.
Zusätzlich steuert der FCM 1.000 Euro dazu. Des Weiteren erhalten all die Teams 25 Freikarten für jedes DFB-Pokalheimspiel der Magdeburger - und sollten diese eine Runde weiterkommen, würden weitere 15 Prozent der Prämien verteilt werden.
Ein Kompromiss. So sieht es auch Lutz Schülbe, Präsident des BSV Ammendorf, dessen Verein, wie der VfL Halle 96 noch im Pokal vertreten war. „Es ist keine gerechte Lösung, aber eine praktische“, meint Schülbe. „Es kann aber in dieser Lage keine gerechte Entscheidung geben, daher finden wir diesen Beschluss in Ordnung.“ Die höhere finanzielle Entschädigung nimmt der BSV natürlich gern mit. (mz)