2:4 Pleite 1.FC Magdeburg verliert gegen den Chemnitzer FC 2:4

Magdeburg - Zweite Pleite in Folge für den FCM: Der Drittligist hat sein Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Samstagnachmittag vor 17.700 Zuschauern mit 2:4 verloren. Mann des Spiels war der beste Angreifer der Liga: Anton Fink verwandelte zweimal selbst und legte einen weiteren Treffer auf. Für den FCM trafen Christian Beck und Marius Sowislo.
Das Heimspiel stand beim 1. FC Magdeburg am Sonnabend im Zeichen des verstorbenen Hannes S.. Vor dem Anpfiff der Heimpartie wurde anlässlich des verunglückten FCM-Fans eine Schweigeminute durchgeführt, die Mannschaft lief vor eigener Kulisse im Trauerflor auf.
Personal
Das Personenkarussell dreht sich beim 1. FC Magdeburg: Mit gleich vier Veränderungen hat Trainer Jens Härtel auf die schwache Vorstellung beim 0:1 vor einer Woche gegen Rot-Weiß Erfurt reagiert. Niklas Brandt, Sebastian Ernst, Christopher Handke und Manuel Farrona Pulido müssen im Heimspiel gegen den Chemnitzer FC draußen bleiben. Die Offensiven Waseem Razeek, Gerrit Müller und Tarek Chahed sollen für Gefahr sorgen. Auch Defensivmann Jan Löhmannsröben darf nach seiner Startelf-Pause diesmal wieder von Beginn an ran.
1. Halbzeit
Die Partie begann mit einer gemeinsamen Schweigeminute für den verstorbenen FCM-Fan. Der „Block U“ schwieg anschließend die ersten 25 Minuten des Heimspiels gegen den Chemnitzer FC - für jedes Lebensjahr von Hannes S. eine Minute. Als sie mit ihren Gesängen einsetzen, lag der 1. FC Magdeburg bereits mit 0:2 zurück.
Nach zwölf Minuten hatte Dennis Mast, ausgebildet beim Halleschen FC, den Ball von der linken Seite ins Zentrum gespielt. Dort konnte Nils Butzen nur spärlich klären, in der Folge verpassten auch seine Abwehrkollegen. CFC-Topstürmer Anton Fink stand goldrichtig und netzte aus zehn Metern eiskalt ein.
Die beste Szene für Magdeburg gab es nach einer Viertelstunde: Christian Beck ließ seinen Gegenspieler Emmanuel Mbende ins Leere laufen und machte sich auf in Richtung CFC-Gehäuse. Aus spitzem Winkel verpasste Beck aber das Abspiel nach innen. Seinen Schuss konnte Keeper Kevin Kunz parieren.
Nach 24 Minuten konterte Chemnitz dann. Alexander Bittroff zog über die linke Angriffsseite in den Strafraum ein, legte den Ball an Felix Schiller vorbei. Der Abwehrmann des FCM hinderte den Chemnitzer mit einer Ringer-Einlager am Vorbeikommen, hob Bittroff in die Luft. Elfmeter für den CFC. Den parierte Torhüter Jan Glinker zwar. Doch den Nachschuss konnte Schütze Anton Fink zu seinem zweiten Treffer verwandeln.
Nach einer guten halben Stunde fast der dritte Treffer von Fink! Die Gastgeber ließen sich stümperhaft auskontern. Wieder tauchte der beste Drittliga-Angreifer frei vor dem Tor auf. Glinker bewahrten sein Team mit einer tollen Parade vor der Vorentscheidung.
Zur Pause stand das 0:2.
2. Halbzeit
„Wir müssen alles anders machen“, forderte FCM-Manager Mario Kallnik zur Halbzeit beim MDR. „Die Fans haben in den ersten 25 Minuten getrauert, das verstehen wir, das ist vollkommen in Ordnung. Aber die Mannschaft hat auch trauernden Fußball gespielt. Das war nicht der 1. FC Magdeburg.“ CFC-Sportdirektor Stephan Beutel meinte: „Das ist eine trügerische Führung für uns. Magdeburg spielt jetzt auf seine Kurve. Wir müssen konzentriert bleiben.“
Chemnitz geriet nach dem Seitenwechsel tatsächlich gehörig unter Druck. Der für Gerrit Müller eingewechselte Manuel Farrona Pulido sorgte für Schwung im Spiel. Trainer Härtel beorderte auch Tarek Chahed weiter nach vorn. Alles auf Angriff beim FCM!
Nico Hammann befand sich im Dauereinsatz. Ecke um Ecke, Freistoß um Freistoß feuerte der Standardspezialist in den Strafraum. Doch alle Versuche blieben ergebnislos.
Nach 64 Minuten dann die vermeintliche Vorentscheidung: Anton Fink, der Mann des Spiels, passte den Ball durch den Strafraum zu Dennis Grote, der nur noch zum 3:0 einschieben musste.
Magdeburg erspielte sich im Anschluss noch Möglichkeiten, die beste zunächst durch den eingewechselten Florian Kath per Kopf (73.). Und dann geschah es: Christian Beck köpfte nach 78. Minuten zum 1:3 aus Sicht des FCM ein.
Anstatt einen zweiten Treffer nachzulegen, kassierten die Hausherren allerdings noch ein Gegentor: Daniel Frahn knallte den Ball in der 82. Minute flach zum 4:1 ins Netz.
Immerhin: Der FCM steckte nicht auf. Kapitän Marius Sowislo schoss in der 88. Minute zum 2:4-Endstand ein.
Fazit
Zu spät aufgewacht! Nach 24 Minuten lag der CFC bereits mit 2:0 in Front. Die FCM-Kicker standen neben sich. Die Tore waren vermeidbar. Die Blau-Weißen leisteten sich zu viele Fehlpässe. Kurzum: Hälfte eins war eine Katastrophe.
Immerhin: Die Moral stimmte. Anders als noch gegen Erfurt (0:1). Da hatte Trainer Jens Härtel den fehlenden Glauben an ein Comeback kritisiert. Diesmal taten die Hausherren alles dafür, um noch einmal zurückzukommen. Der erste Treffer des FCM fiel aber zu spät.
Größtes Problem: die Abwehrleistung. Chemnitz hatte - bei aller Qualität - viel zu leichtes Spiel gegen den Magdeburger Abwehrverbund. Nach vier Siegen nacheinander muss der FCM nun aufpassen, seine Zwei-Pleiten-Serie nicht weiter auszubauen.
1.FC Magdeburg - Chemnitzer FC 0:2 (0:2)
1.FC Magdeburg: Glinker - Schiller , Hammann , Butzen - Razeek (77. Exlager), Sowislo , Löhmannsröben , Schwede - T. Chahed (67. Kath) - Beck , G. Müller (47. Pulido)
Chemnitzer FC: Kunz - Stenzel , Conrad , Mbende , Bittroff - Danneberg , Jopek - Mast (73. Türpitz) , A. Fink (86. Reinhardt) , Grote - Frahn (88. Hansch)
Schiedsrichterin: Osmers (Hannover)
Zuschauer: 17.000 in der MDCC-Arena
Tore: 0:1 Fink (12.), 0:2 Fink (Elfmeter im Nachschuss, 24.), 0:3 Grote (63.), 1:3 Beck (78.), 1:4 Frahn (81. ), 2:4 Sowislo (88.)
Gelbe Karten: Hammann (62.) / - Stenzel (45.), Mbende (51.) Grote (80.)