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"Klare Fehlentscheidung" 1. FC Magdeburg prüft Protest nach Gelb-Roter Karte in Braunschweig

21.12.2019, 16:27
Schiedsrichter Sven Jablonksi verteilt in dieser Szene eine Rote und eine Gelbe Karte.
Schiedsrichter Sven Jablonksi verteilt in dieser Szene eine Rote und eine Gelbe Karte. www.imago-images.de

Braunschweig - Kurioses Karten-Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Magdeburg (2:2): Zwei Rote und eine Gelb-Rote Karte gab es beim Duell am Samstag – und damit verbunden reichlich Diskussionsbedarf um Schiedsrichter Sven Jablonski. Auch ein Nachspiel vor dem DFB-Sportgericht ist nun möglich.

Bei den Diskussionen geht es weniger um die beiden unstrittigen Roten Karten gegen Magdeburgs Sirlord Conteh und Thore Jacobsen. Conteh erste hatte im Zweikampf nachgetreten, Jacobsen seinen Gegenspieler unabsichtlich, aber sehr hart mit zu hohem Bein im Gesicht getroffen. „Das ist eine Katastrophe, wie mein Spieler da reagiert – er hat die Mannschaft nach einer halben Stunde im Stich gelassen“, sagte FCM-Trainer Stefan Krämer über Contehs Dummheit.

Sah Robin Becker eine zweite Gelbe Karte?

Für Aufregung sorgte aber vielmehr die Gelb-Rote Karte für Braunschweigs Marc Pfitzner. Die sah er wegen Meckerns unmittelbar nach Jacobsens Platzverweis. Aber war er vorher überhaupt schon vorher verwarnt? Und die Antwort auf diese Frage macht alles so kompliziert.

Denn als Conteh in Minute 29 seine Rote Karte sah, zeigte Schiedsrichter Jablonski auch einem Braunschweiger die Gelbe Karte – für welches Vergehen, war zunächst nicht erkennbar. TV-Bilder beweisen, dass er dabei eindeutig auf Robin Becker zeigt.

Aber Becker hatte schon nach acht Minuten Gelb gesehen, hätte dann also mit Gelb-Rot vom Feld gemusst. Aber offenbar meinte Jablonski eigentlich Pfitzner.

„Wir haben uns sofort beim Linienrichter erkundigt, dass er Pfitzner und nicht Becker die Gelbe Karte gezeigt hat – und zwar wegen Meckerns. Wie auch später bei der Gelb-Roten Karte. Da muss sich der Spieler besser unter Kontrolle haben“, erklärte Braunschweigs Sportdirektor Peter Vollmann nach Spielende bei Magenta Sport. Auch Trainer Marco Antwerpen sah sich die Szene anschließend im TV an musste sogar Lachen und urteilte: „Das war dann wohl ein Platzverweis…“

FCM: Maik Franz prüft Protest vor dem Sportgericht

Becker jedenfalls schlug sofort die Hände über dem Kopf zusammen, als er seine zweite Gelbe Karte sah – und wartet dann verdutzt darauf, dass Jablonski ihm noch die Rote zeigt. Doch blieb diese aus, sehr zur Überraschung des Verteidigers. Die Partie wurde fortgesetzt, Braunschweig spielte in Überzahl weiter, bis zur Gelb-Roten für Pfitzner nach 53 Minuten.

Die sah der Braunschweiger, weil er sich rund um Jacobsens Platzverweis zu hefig bei Jablonski gemeckert hatte – womöglich im Glauben, noch nicht mit Gelb verwarnt worden zu sein? Jedenfalls hatte Pfitzner anschließend noch reichlich Diskussionsbedarf mit Schiedsrichter und Gegenspielern, bevor er vom Feld ging.

Maik Franz war angesichts der Schiedsrichter-Entscheidung jedenfalls bedient. „Ich habe innerhalb von drei Minuten zehn Nachrichten gekriegt, dass er Becker gemeint hat“, sagte Magdeburgs Sportdirektor nach Abpfiff bei Magenta Sport: „Und in den TV-Bildern sieht man das ja auch ganz offensichtlich.“

Damit könnte es ein Nachspiel vor dem DFB-Sportgericht geben, wie auch Franz andeutete: „Das ist eine klare Fehlentscheidung. Wir werden das jetzt prüfen und dann entscheiden, was wir damit machen.“ (mz/bbi)