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"So eine Gurkentruppe" 1.FC Magdeburg: Gegner mögen die "Gurkentruppe" nicht

Von Daniel George 03.10.2016, 15:18
Unangenehmes Duell für Kiels Steven Lawerenz mit Magdeburgs Nils Butzen.
Unangenehmes Duell für Kiels Steven Lawerenz mit Magdeburgs Nils Butzen. imago sportfotodienst

Magdeburg - Zünftiges Liedgut, fesche Lederhosen, die ein oder andere Maß - den Besuch auf der Magdeburger „Wiesn“ hatten sich die Kicker des 1. FC Magdeburg am Samstagabend verdient. Und zwar mit einem 1:0-Erfolg gegen Holstein Kiel wenige Stunden zuvor. „Schon wieder holt die Gurkentruppe der dritten Liga einen Sieg“, schrieb Urgestein Nils Butzen prompt auf seiner Facebookseite. Und Mitspieler Waseem Razeek zog nach: „Die Gurkentruppe gewinnt das vierte Spiel in Folge! Schöne Grüße nach Wiesbaden.“

Der FCM schwimmt auf einer Erfolgswelle. Die Punktausbeute war zuletzt optimal. Auch wenn es gegen Kiel lange nach einer Pleite, bestenfalls einem Unentschieden aussah, die Gäste die klar bessere Mannschaft waren. „Wir haben eine gute Mentalität gezeigt und uns in der zweiten Halbzeit wieder aufgerappelt“, lobte Cheftrainer Jens Härtel seine Mannen. 

Die gewannen, weil Christian Beck in der 85. Minute wieder einmal goldrichtig stand. Nach einer brachialen Flanke von Abwehrmann Christopher Handke „konnte ich nichts mehr falsch machen, da konnte ich nicht mehr weg“, scherzte der mit sieben Treffern aktuell beste Drittliga-Torjäger. Und dann kam auch schon Sturmpartner Manuel Farrona Pulido vorbei und reihte sich ein: „Beckus, du Blinder! Da hast du dich wieder  schön anschießen lassen.“ 

Niklas Hoheneder über Christian Beck: "Er macht sie halt"

Gute Laune beim FCM, schlechte Stimmung bei Holstein Kiel. „Der steht natürlich wieder genau richtig“, zeigte sich Gästeverteidiger Niklas Hoheneder, früher bei RB Leipzig aktiv, genervt. „Das war mehr Zufall als alles andere. Wie der seine Tore schießt, das ist Wahnsinn. Aber er macht sie halt und wir nicht.“

Frustrierte Gegner nach einem Spiel gegen den FCM? Das gab es in den vergangenen Wochen immer wieder. Die auf Balleroberung ausgerichtete Spielweise der Blau-Weißen nervt. „Mit Verlaub“, hatte Wehen Wiesbadens Mittelfeldmann Kevin Pezzoni dem „Wiesbadener Kurier“ nach dem 0:3 vor einer Woche gesagt. „Gegen so eine Gurkentruppe dürfen wir nicht verlieren.“ 

Jens Härtel: "Wir fühlen uns sauwohl in dieser Liga"

Was bei den Magdeburgern nur für mehr Motivation sorgte - und, wie die Aussagen von Butzen und Razeek zeigen, auch für Genugtuung. „Wir sind das inzwischen gewohnt, dass die Gegner uns kleiner machen als wir sind“, meinte Abwehrmann Felix Schiller. Dann grinste er: „Bislang kommen wir damit gut zurecht.“

Von Überschwang ist der FCM dennoch weit entfernt. Trainer Härtel meinte nach dem zehnten Saisonspiel: „Wir wissen, wo wir noch vor drei Wochen standen.“ Am Tabellenende nämlich. „Um ganz oben reinzuschießen, müssten bei uns Weihnachten und Ostern zusammenkommen.“ Kiel wolle die dritte Liga zum Beispiel möglichst bald nach oben verlassen, erklärte Härtel noch, aber: „Wir fühlen uns sauwohl in dieser Liga und wollen gerne noch ein Jahr bleiben.“ Nicht jeden Gegner wird das freuen.