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FCM verliert in Osnabrück 1. FC Magdeburg: FCM holt 0:2 auf, verliert aber 2:3 in Osnabrück

Von Clemens Boisserée 13.08.2016, 10:00
 Tobias Schwede (Magdeburg) im Zweikampf gegen Alexander Dercho (Osnabrueck).
 Tobias Schwede (Magdeburg) im Zweikampf gegen Alexander Dercho (Osnabrueck). imago sportfotodienst

Osnabrück - Der Ausflug für den 1. FC Magdeburg an die Bremer Brücke endete ganz bitter: Nach einem 0:2-Rückstand kämpfte sich das Team von Trainer Jens Härtel zurück, glich aus - und kassierte beim 2:3 (0:0) in Osnabrück doch noch die zweite Saisonniederlage.

Die Mission „Auswärtssieg in Osnabrück“ stand für den 1. FC Magdeburg an diesem Samstagnachmittag von Beginn an unter keinem guten Stern. Zunächst kam die Mannschaft erst um kurz nach 13 Uhr im Stadion an der Bremer Brücke an, noch schlechter erwischte es die Mehrheit der FCM-Fans. Die blau-weißen Anhänger steckten in einem verspäteten Zug der Deutschen Bahn fest. Die Konsequenz: Schiedsrichter Sascha Stegemann pfiff die Partie in Niedersachsen rund 15 Minuten später an.

Von einer Verspätung war im Spiel der Magdeburger dann jedoch zunächst nichts zu spüren. Mit demselben Engagement, welches schon unter der Woche gegen Paderborn zum 3:0-Sieg führte, ging die Elf von Trainer Jens Härtel auch an der Bremer Brücke zu Werke. Auf personelle Veränderungen im Vergleich zum Paderborn-Spiel hatte Härtel verzichtet und wurde damit in den ersten 20 Minuten bestätigt. Insbesondere Flügelstürmer Manuel Farrona-Pulido präsentierte sich brandgefährlich, hatte nach einer Viertelstunde schon drei Abschlüsse auf seinem Konto.

Elfmeter-Schock für Beck

Und auch die größte Magdeburger Chance ging vom Deutsch-Spanier aus: 17 Minuten waren gespielt, als VfL-Verteidiger Mohamed El-Bouazzati den Magdeburger im Strafraum von den Beinen holte – Elfmeter für den FCM. Ein klarer Fall für Ersatz-Kapitän Beck, der auch in Osnabrück wieder den verletzten Marius Sowislo ersetzte. Beck trat an – und Osnabrücks Schlussmann Marius Gersbeck parierte den Flachschuss in die rechte Ecke.

Anschließend kamen die Gastgeber besser ins Spiel, mehrfach musste FCM-Schlussmann Jan Glinker gefährliche Flachschüsse parieren oder die Magdeburger Abwehr in letzter Sekunde dazwischen gehen. Insbesondere VfL-Kapitän Halil Savran und Spielmacher Ahmet Arslan hätten die Lila-Weißen in dieser Phase mehrfach in Führung bringen können. Erst nach rund 35 Minuten hatte die Abwehr um Andre Hainault das Geschehen wieder besser im Griff.

Dennoch: Härtel machte sich an der Seitenlinie lautstark bemerkbar, war sichtlich unzufrieden mit dem scheinbar nachhaltig geschockten Auftreten seiner Jungs. Mit einem schmeichelhaften 0:0 aus Magdeburger Sicht ging es in die Halbzeit.

Osnabrück schlägt zu

Doch auch nach der Pause bewegte sich das Spiel zunächst vor allem in Richtung des Tores von FCM-Schlussmann Glinker. Die Härtel-Elf verlegte sich auf Konter. Osnabrücks Trainer Joe Enochs reagierte schnell, brachte in der 56. Minuten mit Kwasi Okyere Wriedt für Arslan einen zweiten echten Stürmer. Und dieses Risiko wurde nur zwei Minuten später belohnt: Osnabrücks Rechtsaußen Jules Reimerink setzte sich im Laufduell gegen Nils Butzen durch, steuerte unbedrängt auf den Magdeburger Kasten zu und schob überlegt an Glinker vorbei zur 1:0-Führung für die Gastgeber.

Nun war es an Jens Härtel zu reagieren. Stürmer Maurice Exslager kam für den sehr unauffälligen Tarek Chahed. Doch statt eines blau-weißen Offensivfeuerwerks, waren es weiter die Gastgeber, die den Ton angaben – und trafen. Christian Groß stand nach einer Freistoßflanke goldrichtig und drückte den Ball per Kopf ins Netz. 2:0 für den VfL nach 62 Minuten – die Vorentscheidung?

Magdeburg kommt zurück - bis zum K.o.

Nein! 13 Minuten waren noch zu spielen, als Christian Beck endlich mal im Strafraum freigespielt wurde, an Schlussmann Gersbeck vorbeizog und von diesem zu Fall gebracht wurde. Der zweite Strafstoß an diesem Tag für die Magdeburger. Dieses Mal nahm sich Pulido den Ball und hämmert selbigen mittig unter die Latte. Neue Hoffnung bei den rund 1200 mitgereisten Magdeburger Fans.

Und jetzt waren die Bördestädter voll da – während der bis dahin so überragende Gersbeck scheinbar noch an sein Elfmeter-Foul dachte. Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer faustet der Osnabrücker Schlussmann eine ungefährliche Flanke vor die Füße des eingewechselten Ahmed Waseem Razeek – und der ließ die Gelegenheit nicht nehmen. 2:2. Der Ausgleich. Irre!

Doch damit war noch immer nicht Schluss. Jetzt waren wieder die Niedersachsen am Zuge. 87. Minute, Eckball VfL und der aufgerückte Abwehrrecke Michael Hohnstedt bekam den Ball an den Kopf und setzte selbigen in die linke Ecke- 3:2 Osnabrück!

Von diesem letzten Rückschlag erholte sich das Härtel-Team nicht mehr. Nach drei Minuten Nachspielzeit war Schluss – und die VfL-Fans unter den 8722 Zuschauern durfte jubeln, während die Magdeburger enttäuscht zu Boden sanken. Eine bittere zweite Saison-Niederlage für den FCM.

VfL Osnabrück - 1. FC Magdeburg 3:2 (0:0)

VfL Osnabrück: Gersbeck - El-Bouazzati, Pisot, Syhre, Dercho - Heider, Groß, Schulz, Reimerink - Savran, Arslan (56. Wriedt)
1. FC Magdeburg: Glinker - Handke, Sprenger, Hainault (73. Razeek), Butzen - Löhmannsröben, Brandt (73. Müller), Schwede - Farrona Pulido, Chahed (61. Exslager) - Beck
Tore: 1:0 Reimerink (58.), 2:0 Groß (63.), 2:1 Pulido (Foulelfmeter, 77.), 2:2 Razeek (81.), 3:2 Hohnstedt (87.)
Besonderes Vorkommnis: Beck scheitert mit Foulelfmeter an Gersbeck (17.)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel), Gelbe Karten: Gersbeck (76.) / Schwede (61.), Sprenger (62.).
Zuschauer: 8722 in der Osnatel-Arena.