Leerer Gästeblock beim HFC? 1. FC Magdeburg: FCM-Fans boykottieren Pokalspiel beim Halleschen FC
Halle (Saale) - Am 21. März um 19 Uhr findet das mit Spannung erwartete Viertelfinal-Duell im Landespokal Sachsen-Anhalt zwischen den Halleschen FC und dem 1. FC Magdeburg statt. Das Spiel der beiden Drittligisten gilt als „vorweggenommenes Finale“ und ist vor allem für den HFC wohl die letzte Chance, eine mittelmäßige Saison noch etwas zu retten.
In Magdeburg löst das Spiel aber weit weniger Vorfreunde aus, im Gegenteil: Die aktiven Fans rufen zum Boykott der Partie im Erdgas Sportpark auf. Entsprechende Flyer wurden beim Heimspiel gegen den SV Meppen am Samstag in der MDCC-Arena verteilt.
Als Grund führt der „Block U“, wo der harte Kern der FCM-Fans sitzt, die Situation nach dem tragischen Tod von Hannes S. an. Der Magdeburg-Anhänger war im Oktober 2016 bei einem Sturz aus einem fahrenden Zug ums Leben gekommen, die Umstände sind nie komplett aufgeklärt worden. Die Ermittlungen sind inzwischen eingestellt.
Aktive FCM-Fans rufen zu allgemeinem Boykott des HFC-Spiels auf
Obwohl die Fanszenen als Reaktion auf die Tragödie Mäßigung gelobten, war es beim Derby im Oktober erneut zu Zwischenfällen gekommen. „Da sich auch im Frühjahr 2018 nichts an der Gesamtsituation in Bezug auf den Umgang mit der Anhängerschaft des HFC verändert hat, verantwortliche Personen für Hannes' Tod nicht zur Rechenschaft gezogen worden und beteiligte Fangruppen auch beim Pokalspiel weitermachen werden, als wäre nichts passiert, statt notwendige Konsequenzen zu ziehen, wird Block U sowie alle sich Block U zugehörigen Personen das Pokalspiel in Halle nicht besuchen“, heißt es in der Erklärung.
Zudem rufen die aktiven Fans auch alle anderen FCM-Anhänger auf, sich am Boykott zu beteiligen. Gut möglich also, dass die Magdeburger in Halle auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans nahezu komplett verzichten müssen.
(mz)