Fehlstart für neuen FCM-Trainer 1. FC Magdeburg: Christian Titz hat beim Krisenklub viele Baustellen

Magdeburg - Die Schwachpunkte sind zahlreich, die Hoffnung auf den Klassenerhalt wird beim 1. FC Magdeburg dagegen immer geringer. Nach dem desolaten Heim-Debüt des neuen Trainers Christian Titz wächst beim Vorletzten der 3. Liga der Unmut - von den Spielern bis zu den Fans.
„Hoffnung macht mir, dass wir noch 14 Spiele haben und die Probleme abstellen werden“, sagte Titz. Trotz aller Hoffnung wirkte der 49-Jährige nach dem 0:4 gegen Aufsteiger Verl erst einmal schockiert. Solch einen Fehlstart mit zwei Niederlagen hätte er sicherlich nicht erwartet.
FCM im freien Fall: Fehlstart für Trainer Christian Titz
Auf den ersten Blick ist für den FCM noch nichts verloren. Nur drei Punkte Rückstand sind es bis zum Nichtabstiegsplatz. Die Tabelle gibt jedoch ein trügerisches Bild wider. Denn allein der auf Platz 16 stehende KFC Uerdingen hat vier Spiele weniger als Magdeburg absolviert. Auch fast alle anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt haben mindestens noch ein Spiel gegenüber dem einstigen Europapokalsieger in der Hinterhand.
Titz stellt den FCM und sein Umfeld deshalb auf zähe Wochen ein. „Ich bin mit der klaren Überzeugung hergekommen, dass wir bis zum letzten Spieltag Abstiegskampf haben werden. Am Ende werden wir die Klasse halten, davon bin ich überzeugt“, sagte der Coach. Die Frage wird zunächst sein, wie schnell er die Schwachstellen abstellen kann.
Das Aufgabenspektrum ist groß. Gegen Verl kassierte der FCM auch im zweiten Spiel unter Titz zwei frühe Gegentore. „Danach tun wir uns in der jetzigen Situation natürlich schwer. Da kämpft man gegen sich und die eigene Psyche“, erklärte der frühere HSV-Trainer. Kapitän Tobias Müller bemängelte, man habe „bei den Gegentoren kein Zweikampfverhalten an den Tag gelegt“. Biss und Kampfbereitschaft sollten die FCM-Profis schleunigst zeigen, um den Rückhalt der Fans nicht zu verlieren.
Endspiel-Wochen: FCM vor vier Spielen in 18 Tagen
Der Schuh drückt allerdings auch offensiv. In den vergangenen fünf Spielen hat Magdeburg lediglich ein Tor geschossen. Dabei hatte man sich im Winter gerade im Angriff verstärkt. Auch gegen Verl wurden die wenigen Chancen nicht genutzt und später versuchte man sich nur noch in Schadensbegrenzung.
Titz' größte Aufgabe wird nun sein, der Mannschaft „den Glauben zurückzugeben“. Das schafft man im Fußball gemeinhin mit Siegen. Nach dem schweren Auswärtsspiel am Samstag in Wiesbaden erwarten den FCM in 18 Tagen vier Spiele, in denen die Mannschaft punkten kann und muss. Viktoria Köln, Mannheim, Bayern II und Kaiserslautern sind Gegner, die aktuell alles andere als gefestigt sind.
Hat man dann die zwei Hammer-Spieltage gegen Ingolstadt und in Rostock hinter sich, beginnen für den Club die Endspiel-Wochen. Dann hat der FCM fast nur noch Gegner, die ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen. (dpa)