Deutsche Einheit Zukunftszentrum: Trägergesellschaft in Halle am Start
Umbrüche verlangen den Menschen viel ab - in Halle an der Saale soll eine neue Institution die Leistungen der deutschen Vereinigung würdigen. Es geht in kleinen Schritten voran.
Halle - Für das geplante Zukunftszentrum Deutsche Einheit beginnen konkrete Vorbereitungen in Halle. Dort hat inzwischen eine Trägergesellschaft die Arbeit aufgenommen, wie der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD) mitteilte. Ein Aufbaustab soll bis Anfang 2025 die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.
Für den Betrieb sind nach Angaben eines Sprechers dieses Jahr 3,1 Millionen Euro eingeplant, nächstes Jahr doppelt so viel. Die künftigen Kosten im Vollbetrieb werden auf 42,5 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Dann sollen einmal etwa 180 Menschen in dem Zukunftszentrum arbeiten, einschließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter.
„Das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle soll ein zentraler Ort werden, an dem sich Menschen aus ganz Europa mit den Folgen der gesellschaftlichen Veränderungen nach dem Fall des 'Eisernen Vorhangs' und der Zukunft der Demokratie auseinandersetzen“, erklärte Schneider. Orte des offenen Diskurses brauche es mehr denn je.
Das Zukunftszentrum soll bis 2030 fertig sein. Es soll die Leistungen der deutschen Vereinigung würdigen und die Erfahrungen für künftige Umbrüche und Krisen nutzbar machen, als Begegnungs- und Forschungsstelle zugleich.
Eine Jury hatte Halle an der Saale als Standort für das Zentrum ausgesucht. Im April wurde ein Architekturwettbewerb gestartet, der Preisträger soll im Frühjahr 2025 feststehen. Baubeginn soll nach Schneiders Auskunft 2027 sein. Geplant ist eine Nutzungsfläche von rund 14.000 Quadratmetern. Der Bund hat 200 Millionen Euro für das Prestigeprojekt in Aussicht gestellt.