Zoo in Cincinnati: Zoo in Cincinnati: Gorilla packt Kind - und wird erschossen

Cincinnati - Dramatische Minuten im Zoo der US-Großstadt Cincinnati: Ein vierjähriger Junge ist dort ins Gorilla-Gehege gestürzt und von „Harambe“, einem ausgewachsenen Silberrücken, schwer verletzt worden. Das Kind hatte sich am Samstag gegen 16 Uhr (Ortszeit) zunächst durch das Schutzgeländer gezwängt und stürzte daraufhin mehrere Meter tief in die Affengrube.

Wie Video-Aufnahmen bei YouTube und weitere Augenzeugenberichte beweisen, stellte der Gorilla sich zunächst sogar fast schon schützend vor den Vierjährigen. „Aus meinem Augenwinkel habe ich gesehen, wie der kleine Junge durchs Gebüsch über den Zaun geklettert ist. Ich habe gerufen, er solle nicht weiter klettern und zurückkommen“, sagte Brittany Nicely. Vergeblich. Sie hatte mit ihren eigenen beiden Kindern den Zoo besucht und das Drama miterlebt.

Als das Geschrei rund um das Gorilla-Gehege immer größer wurde, habe das  knapp 200 Kilogramm schwere Tier den Jungen am Arm gepackt. Zehn Minuten sei das Kind mit dem Gorilla allein gewesen, ehe Rettungskräfte eintrafen. Weitere fünf Minuten später war „Harambe“ tot. Wie Zoodirektor Thane Maynard erklärte, habe das Gorilla-Männchen den Jungen „wild hinter sich hergezerrt und durch die Luft geworfen“. Das Kind wurde nach dem Martyrium in ein Krankenhaus gebracht, hat aber keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen.

„Das ist ein rundum schrecklicher Tag“, sagte Maynard. Die Entscheidung der Sicherheitskräfte zum Abschuss des seltenen Tieres sei schwierig, aber richtig gewesen. „Es hätte sehr schlimm ausgehen können.“ Eine Betäubung des 17 Jahre alten Gorillas sei nicht infrage gekommen, weil der Effekt zu langsam eingesetzt hätte und die Reaktion des Tieres unkalkulierbar gewesen wäre. Wie US-Medien berichten, befand sich der Junge gerade zwischen den Beinen des Affen, als dieser erschossen wurde. (red)