Umweltpolitik Zementindustrie spricht sich für CO2-Verpressung aus
Bei der Herstellung von Zement entstehen große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2. Entsprechende Zertifikate werden teurer. Was passiert mit dem CO2? Das war Thema im Landtag.

Magdeburg - Die Zementindustrie in Sachsen-Anhalt spricht sich für die Verpressung des Treibhausgases CO2 aus. Für die unterirdische Lagerung brauche es aber schnell einen politischen Rahmen, um notwendige Investitionen anzugehen, sagte Roman Lenz von Schwenk Zement in Bernburg bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Es sei wichtig, dass eine Verpressung auch vor Ort an Land möglich sei. Dabei gehe es auch um Kostenvorteile.
„Wir glauben, die Zementindustrie wird sich komplett verändern“, sagte der Geschäftsführer von Thomas Zement aus Karsdorf, Morten Holpert. Von 33 Zementwerken in ganz Deutschland würden vermutlich am Ende nur zehn Werke übrig bleiben. Das Unternehmen spricht sich für den Ausbau von Pipelines aus, um CO2 etwa in der Nordsee zu verpressen.
Verpressung von CO2 auch Thema im Koalitionsvertrag
Im Koalitionsvertrag sprechen sich Union und SPD insbesondere bei schwer vermeidbaren Emissionen dafür aus, dass die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid möglich wird. Bei der sogenannten CCS-Technik wird das Treibhausgas CO2 aus industriellen Prozessen abgeschieden, unter Druck verflüssigt und anschließend in unterirdische Lagerstätten gepresst.
Das Umweltbundesamt (UBA) betonte, dass die Speicherkapazitäten stark begrenzt seien. Nur rund 1,2 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands seien überhaupt untersuchungswürdig, sagte Daniel Klingenfeld vom Umweltbundesamt. „CCS ist für uns kein Allheilmittel, sondern sollte auf unvermeidbare Emissionen beschränkt werden.“