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Verteidigung Zehn Jahre Logistikzentrale für Bundeswehr: „Partner in Not“

Von dpa 06.05.2023, 14:28
Doreen Denstädt (Bündnis90/Die Grünen), Justizministerin von Thüringen, spricht.
Doreen Denstädt (Bündnis90/Die Grünen), Justizministerin von Thüringen, spricht. Martin Schutt/dpa

Erfurt - Vertreter der Bundeswehr und der US-Armee haben zum zehnjährigen Bestehen des Logistikzentrums in Erfurt dessen Bedeutung für das Militär betont. Vor allem der Krieg in der Ukraine zeige die entscheidende Rolle des Kommandos, hieß es bei einer Veranstaltung zum Jubiläum am Samstag immer wieder. „Logistik gewinnt zwar keine Kriege, aber ohne Logistik gehen sie definitiv verloren“, sagte der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Gerald Funke.

Die Zentrale für die Bundeswehrlogistik ist in der Thüringer Landeshauptstadt beheimatet. Zum Stab vor Ort zählen mehr als 700 Frauen und Männer, bundesweit sind 17.000 unterstellt.

Die Ereignisse der letzten Monate und Jahre hätten die Bedeutung der Logistik deutlich gemacht - sowohl für die militärische als auch für die zivile Logistik, so Funke. Das Kommando sei immer involviert: jüngst bei der Evakuierung europäischer Staatsbürger aus dem Sudan und bei der Unterstützung der Ukraine, aber auch bei der Bewältigung der Flutkatastrophe an der Ahr und der Corona-Pandemie. Zudem halte das Kommando derzeit umfangreiche Kräfte vor, die mit kürzester Reaktionszeit im gesamten Nato-Gebiet eingesetzt werden könnten.

„Wir werden Zeugen der Bedeutung der Nato, unserer Einigkeit und einer abgestimmten Antwort auf die tiefgreifenden Veränderungen Europas in Folge des Krieges in der Ukraine“, sagte James M. Smith, Kommandeur des 21st Theater Sustainment Command der US Streitkräfte in Kaiserslautern. Dabei zähle die US-Armee auf das Logistikkommando der Bundeswehr vor allem als fachkompetenten Partner. Auch Thüringens Grüne Justizministerin, Doreen Denstädt, betonte am Rande der Veranstaltung: „Das Kommando ist als Partner in der Not sehr wichtig.“

Vor allem im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine habe das Logistikkommando bereits viel geleistet, sagte der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis. Dazu zähle die Planung und Ausführung von Waffen- und Munitionslieferung an die Ukraine. All das sei aber nur ein Vorgeschmack darauf, was künftig zu leisten sei, betonte Schelleis. Vor allem mit Blick auf die Aufstockung der Krisenreaktionskräfte der Nato seien die Logistiker und für diese mehr Unterstützung gefragt.

Zum zehnjährigen Bestehen des Kommandos hatte die Bundeswehr für die Öffentlichkeit auf dem zentralen Erfurter Domplatz eine ganze Reihe an Infoständen und Fahrzeugen aufgestellt, darunter auch ein Panzer. Damit wollte das Kommando über die Arbeit der Armee informieren, aber auch um Nachwuchskräfte werben. Mitglieder eines Friedensbündnisses demonstrierten gegenüber des Domplatzes unter anderem gegen Aufrüstung und die Präsenz der Bundeswehr in Erfurt.