Statistik Zahl der Zwangsräumungen in Sachsen-Anhalt steigt
Immer öfter werden Wohnungen durch Gerichtsvollzieher zwangsgeräumt. Eine Steigerung gibt es in fast allen Bundesländern - auch in Sachsen-Anhalt.
Berlin/Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 1.309 Wohnungen von Gerichtsvollziehern zwangsgeräumt worden. Das sind 168 mehr als im Jahr 2022, wie aus einer Antwort des Bundesministeriums der Justiz auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervorgeht. Deutschlandweit stieg die Anzahl der Zwangsräumungen von Wohnraum demnach von 29.057 im Jahr 2022 auf 30.275 im Vorjahr.
Steigerungen in fast allen Bundesländern
Die Steigerung betreffe nahezu alle Bundesländer. Die meisten Zwangsräumungen habe es 2023 mit fast 9.000 in Nordrhein-Westfalen gegeben. In Ostdeutschland ist den Angaben zufolge Sachsen mit 2.278 Räumungen im Vorjahr der Spitzenreiter. Die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen melden die Länder jährlich dem Bundesjustizministerium.
Lay zufolge sind Mietschulden die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Häufig seien Verzögerungen der Ämter bei der Zahlung der Kosten der Unterkunft oder des Wohngeldes Auslöser für Mietrückstände, sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete laut Mitteilung.
Wird dem Mieter einer Wohnung gekündigt und er zieht dennoch nicht aus, kann der Vermieter im Zuge der sogenannten Zwangsvollstreckung als rechtliches Mittel die Zwangsräumung erwirken. Sie stellt den letzten Schritt einer Räumungsklage dar.