Berlin Zahl der Einbürgerungen soll mehr als verdoppelt werden
Einbürgerungen in Berlin dauerten bisher lange. Mit der neuen zentralen Einbürgerungsstelle soll alles besser und vor allem schneller werden. Die Ziele sind hoch gesteckt.
Berlin - In der neuen zentralen Einbürgerungsstelle des Landesamtes für Einwanderung (LEA) in Berlin soll die Zahl der Einbürgerungen künftig mehr als verdoppelt werden. „Wir werden hier jährlich mindestens 20.000 Menschen einbürgern“, sagte die Abteilungsleiterin für Staatsangehörigkeitsangelegenheiten, Wiebke Gramm, am Mittwoch bei einem Presserundgang durch das neu bezogene Gebäude. Im vergangenen Jahr seien es nur rund 8000 Menschen gewesen.
Bislang waren in der Hauptstadt die Bezirke für die Einbürgerung zuständig. Seit Jahresbeginn wird alles zentral in der neu geschaffenen Behörde in der Sellerstraße in Wedding abgewickelt. Alles soll schneller, effizienter und vor allem digitaler werden, sagten Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und LEA-Direktor Engelhard Mazanke bei dem Rundgang. Demnach sollen Aktenstapel künftig der Vergangenheit angehören, stattdessen laufen alle Schritte über den Rechner.
„Wir wollen Wartezeiten verkürzen“, sagte Mazanke. Bislang hätten Antragsteller zum Teil Jahre bis zur erfolgreichen Einbürgerung gewartet. Durch den Rückstau aus den vergangenen Jahren gibt es seinen Angaben zufolge derzeit 40.000 offene Anträge. Um den Prozess zu beschleunigen gibt es künftig keine persönlichen Beratungsgespräche mehr - lange Wartezeiten für einen Termin entfallen. Stattdessen können Einbürgerungswillige online bei einem sogenannten Quick-Check prüfen, ob sie die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen.
Spranger sagte, sie sei „stolz“ auf die neue Behörde, die sich als Hochglanz-Verwaltung mit modernen Arbeitsräumen und hybriden Arbeitsmöglichkeiten präsentierte. Denn die Verwaltung soll nicht nur effizienter werden, sondern auch attraktiver Arbeitgeber sein. Laut Spranger sind in der Berliner Verwaltung etwa 7000 Stellen unbesetzt. Auch der Einbürgerungsstelle fehlt es laut Mazanke bislang noch an Fachkräften. Die Zahl der Stellen wurde mit der Neustrukturierung von bislang 90 in den Bezirken auf 210 erhöht.