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Maul- und Klauenseuche Woidke zur Tierseuche: Wir sind längst nicht durch

Die Maul- und Klauenseuche drückt auf die Stimmung in der Agrarbranche - auch bei der Grünen Woche. Was bringen weitere Tests? Die Lage ist nach wie vor angespannt.

Von dpa 20.01.2025, 13:18
Bei der Grünen Woche darf in der Brandenburg-Halle auch geschlemmt werden, aber der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche trübt die Stimmung.
Bei der Grünen Woche darf in der Brandenburg-Halle auch geschlemmt werden, aber der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche trübt die Stimmung. Hannes P. Albert/dpa

Berlin - Nach dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg bleibt die Lage für die Landwirtschaft angespannt. Bislang war die für Klauentiere hoch ansteckende Viruserkrankungen vor rund eineinhalb Wochen nur bei Wasserbüffeln nachgewiesen worden. Untersuchungen anderer Tierbestände gehen aber weiter. 

Ministerin: Gefahr nicht gebannt

„Sicher kann zu jedem Zeitpunkt wieder ein neuer positiver Befund kommen. Also die Gefahr ist nicht gebannt“, sagte die brandenburgische Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Aber sie sei „verhalten optimistisch“.

Beratungen mit Bund zu Hilfen für Landwirte geplant

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kündigte angesichts des MKS-Ausbruchs Beratungen mit dem Bund über Hilfen für Landwirte an. Bei der Grünen Woche sagte der Regierungschef: „Wir sind längst nicht durch und müssen weiter sehen, dass wir alles tun, um die Seuche einzudämmen.“ Die Situation sei nach wie vor angespannt. Es würden alle Möglichkeiten geprüft, um betroffenen Landwirten zu helfen, sagte Woidke. Dazu gebe es auch Verhandlungen mit dem Bund. 

Untersuchungen „unzähliger“ Proben dauern an

Agrarministerin Mittelstädt sagte, es würden noch Untersuchungsergebnisse aus den Restriktionsgebieten ausgewertet und weitere Proben genommen. Wie viele Tests insgesamt gemacht werden, könne sie nicht sagen. Es handle sich um „unzählige“ Proben, meinte sie. 

Als Restriktionsgebiet wird eine Schutz- und Überwachungszone um einen Ausbruchsort bezeichnet, in der strenge Regeln für die Tierhaltung und Agrarprodukte gelten. 

Die Agrarbranche bekommt die Folgen der Tierseuche, die zuletzt 1988 in Deutschland auftrat, vor allem beim Exportgeschäft zu spüren. Länder außerhalb der EU stoppten Einfuhren und nehmen tierische Produkte nicht mehr ab. Am Rande der Grünen Woche liefen wegen der Auswirkungen der MKS viele Gespräche und Abstimmungen, sagte Mittelstädt. Der Verband der Fleischwirtschaft rechnet mit Einbußen als Folge der Tierseuche im dreistelligen Millionenbetrag.