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Bergbau-Altlasten Wismut schließt Kooperationsabkommen zur Altlastensanierung

Die Wismut hat sich bei der Sanierung von Bergbau-Altlasten große Expertise erworben, die sie heute weltweit einbringt. Mit einem neuen Abkommen sollen internationale Projekte weiterentwickelt werden.

Von dpa 01.04.2025, 14:47
Das bundeseigene Unternehmen besiegelt in Wien Partnerschaft zur nachhaltigen Sanierung von Uran-Altlasten. (Archivfoto)
Das bundeseigene Unternehmen besiegelt in Wien Partnerschaft zur nachhaltigen Sanierung von Uran-Altlasten. (Archivfoto) Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Chemnitz/Wien - Der Uranbergbausanierer Wismut besiegelt seine langjährige Partnerschaft mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) durch ein neues Kooperationsabkommen. Die Vereinbarung mit der IAEA zur Zusammenarbeit bei der Stilllegung, Sanierung und Nachsorge von Uran- und nuklearen Altlasten solle am Mittwoch in Wien unterzeichnet werden, teilte die Wismut GmbH mit. Das bundeseigene Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der Organisation zusammen.

Die Partnerschaft stärke die internationale Rolle und Sichtbarkeit der Wismut und unterstreiche den deutschen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im globalen Rohstoffsektor, hieß es. Mit dem Abkommen werde ein klarer Rahmen für künftige gemeinsame Initiativen gesetzt, um die globalen Herausforderungen bei der Stilllegung und Sanierung von Uran-Altlasten anzugehen.

Fokus auf internationale Expertise

„Durch die enge Zusammenarbeit mit der IAEA tragen wir aktiv dazu bei, innovative und kosteneffiziente Lösungen für die Sanierung von Bergbau-Altlasten zu entwickeln“, teilte Michael Paul, technischer Geschäftsführer bei Wismut, mit. Zudem unterstütze die Wismut die Initiativen der Organisation etwa zum Kompetenzaufbau sowie zur Aus- und Weiterbildung internationaler Experten. Ein besonderer Schwerpunkt der künftigen Zusammenarbeit liege auf der Ausweitung der von der IAEA koordinierten Aktivitäten zur Altlastensanierung in Zentralasien und auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Thüringer Umweltstaatssekretärin Karin Arndt betonte, das bundeseigene Unternehmen sei heute ein international geschätzter Partner. „Besonders im Globalen Süden ist der Bedarf an praktikablen, bezahlbaren und akzeptierten Lösungen zur Altlastenbewältigung groß – und genau hier kann die in Thüringen entwickelte Erfahrung helfen.“ Die Wismut hatte zuletzt mehrere Kooperationsabkommen mit internationalen Partnern erneuert - etwa mit dem Department für radioaktive Altlasten des amerikanischen Energieministeriums oder einem chilenischen Kupferproduzenten.

Vom Uranlieferanten zum Umweltsanierer

Die Wismut zählte einst zu den größten Industriebetrieben in der DDR. In Sachsen und Thüringen förderte sie Uran für Atomwaffen und Atomkraftwerke in der damaligen Sowjetunion. Der rücksichtslose Bergbau hinterließ immense Schäden. Seit der Wiedervereinigung saniert die Wismut die Altlasten aus dem Uranbergbau.