Konjunktur Wirtschaftsflaute belastet Handwerk im Süden Sachsen-Anhalts
Steigende Kosten, hohe Bürokratie und wegbrechende Aufträge: Die Handwerkskammer Halle warnt vor einer angespannten Lage im Handwerk. Doch eine Branche trotzt der Krise.
Halle - Die wirtschaftliche Lage des Handwerks im Süden Sachsen-Anhalts hat sich Ende 2024 weiter verschlechtert. Wie die Handwerkskammer Halle darstellt, bewertet laut aktueller Konjunkturumfrage nur etwa ein Viertel der Betriebe die eigene Geschäftslage als gut. Besonders problematisch sei die Lage im Baugewerbe: Laut Bericht erwartet kein Betrieb im ersten Quartal 2025 eine Verbesserung, aber fast die Hälfte rechnet mit weiteren Verschlechterungen.
Zudem sei die Zahl der Handwerksbetriebe erstmals seit Jahrzehnten unter 13.000 gesunken. Bedenklich sei dem Bericht zufolge der Verlust von größeren, leistungsfähigeren Betrieben. Auch die Zahl der Beschäftigten habe sich im letzten Quartal verringert.
Handwerkskammer: Wirtschaft ist ein Stück Psychologie
Als Hauptprobleme nennt die Handwerkskammer Halle steigende Steuern, Sozialabgaben und Bürokratie, die etwa drei von vier Betrieben als große Belastung empfinden „Wir dürfen nicht vergessen, dass Wirtschaft ein Stück weit auch Psychologie ist. Und da fehlen den Unternehmen eben Beständigkeit und Zukunftsorientierung seitens der Berliner Politik“, sagte Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle.
Ein Lichtblick: Autowerkstätten verzeichneten dem Bericht zufolge einen positiven Trend und profitierten von einer gestiegenen Nachfrage nach Reparaturen.